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Arzneimittel und Therapie
Intradermale Applikation verbessert Impfstoffansprechen
Bei der intradermalen Impfung wird das Impfstoffantigen in die Lederhaut (Dermis) appliziert, wo eine hohe Konzentration von spezialisierten Immunzellen und ein umfassendes lymphathisches Netzwerk zu finden sind. Dies führt zu einer synergistischen Aktivierung von Immunreaktionen. Ein patentiertes neues, gebrauchsfertiges und vorgefülltes Mikroinjektionssystem mit einer sehr feinen und kurzen Nadel soll die präzise und zuverlässige intradermale Applikation ermöglichen.
Das Zulassungsverfahren greift auf die Ergebnisse von klinischen Studien mit mehr als 7000 Teilnehmern zurück, in denen die Sicherheit dieses neuen saisonalen Grippeimpfstoffs ebenso wie seine Fähigkeit zum Auslösen einer Immunreaktion untersucht wurden. Der Impfstoff erzielte bei den Studienteilnehmern im Alter von über 60 Jahren eine hohe schützende Immunantwort gegen alle getesteten Influenzastämme.
Vorteil: weniger Impfstoff ist notwendig
Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems. In der Folge werden ältere Menschen nicht nur infektionsanfälliger, sondern ihr Immunsystem spricht auch weniger gut auf Impfungen an. Man bezeichnet dieses Phänomen als Immunseneszenz. Hinzu kommt bei saisonalen Auftreten einer Grippe häufig ein Mangel an Impfstoffen, da die Hersteller in der Vergangenheit durch Verunreinigungen mit Produktionsproblemen und Engpässen kämpfen mussten. Als eine Möglichkeit vorhandenen Impfstoff zu "strecken" und ökonomischer einzusetzen, wird versucht, die Applikationsart zu verändern. Derzeit ist es üblich, den Grippeimpfstoff intramuskulär zu spritzen. Eine intradermale Injektion von Impfstoffen hat theoretisch den Vorteil gegenüber der intramuskulären, dass wesentlich weniger Impfstoff gebraucht würde. Die Haut enthält in großen Mengen dendritische Zellen, die potentesten Antigen-präsentierenden Zellen für die Einleitung der Immunabwehr. Daher könnte die Injektion in die Haut einen höheren Impfschutz gewährleisten als die Injektion ins Muskelgewebe, in dem keine Antigen-präsentierenden Zellen ansässig sind.
Quelle
Pressemitteilung von der Sanofi Pasteur MSD GmbH vom 22. Dezember 2008.
ck
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