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Gesundheitspolitik
Ärzte hoffen auf mehr Geld
Die neuen Hochrechnungen, die am 17. März bei der Sitzung des Erweiterten Bewertungsausschusses präsentiert wurden, basieren auf tatsächlichen Abrechnungen im ersten Halbjahr 2008. Dabei mussten vor allem die Annahmen über extrabudgetäre Leistungen wie Prävention oder ambulantes Operieren nach oben korrigiert werden. Der Zuwachs betrifft nur Honorare außerhalb der Regelleistungsvolumina.
Die Reaktionen auf die neuen Zahlen gingen erwartungsgemäß auseinander. Während Ärztevertreter eher skeptisch auf den Simulationscharakter der Zahlen verwiesen, rief Gesundheitsministerin Ulla Schmidt die Ärzte auf, ihre Proteste gegen die Honorarreform einzustellen. Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg, konstatierte, "dass das Klagelied der Ärzteschaft in der Summe ohne Grund angestimmt wird." Er forderte die Ärzte auf, "sich auf die Lösung ihrer internen Verteilungsprobleme zu konzentrieren und nicht immer mehr Geld zu fordern".
Tatsächlich dürften die protestierenden Mediziner mit den neuen Zahlen nicht zufriedengestellt sein, denn die Zusatzhonorare sind auf bestimmte Leistungen wie Gesundheitsvorsorge, Impfungen oder die Behandlung bestimmter chronischer Krankheiten beschränkt. Während Hausärzte, Internisten oder Gynäkologen davon profitieren dürften, gehen besonders hoch spezialisierte Fachärzte leer aus. Ihre Proteste – insbesondere gegen die in ihren Augen zu niedrigen Quartalspauschalen – dürften mit den Neuberechnungen kaum verstummen.
Andreas Köhler, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), kündigte weitere Korrekturen an der Reform an: "Wir müssen die Systematik der Regelleistungsvolumen grundlegend ändern." Hierüber wollen KBV und Kassen Ende März verhandeln. Dass man regionale Zuschläge für belegärztliche Leistungen und Teile des ambulanten Operierens erzielen konnte, sei "ein erster Schritt, löst aber nicht alle Probleme", sagte Köhler.
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