DAZ aktuell

Arzt-Patientenverhältnis ist gut bis sehr gut

(kbv/ral). "92 Prozent der Versicherten haben ein sehr gutes oder gutes Verhältnis zu ihrem Arzt." Das betonte Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), bei der Vorstellung einer Versichertenbefragung, die die Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag der KBV zwischen Mai und Juni durchgeführt hat.

Neben Fragen zum Arzt-Patientenverhältnis beantworteten die über 6000 Teilnehmer der Befragung auch solche zum Thema Hausarztverträge. "Wir wollten herausfinden, wie bekannt Hausarztmodelle sind, welche Informationsquellen die Versicherten nutzen, wie viele von ihnen bereits teilnehmen und wie deren Erfahrungen mit der Versorgung bisher sind", erklärte Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der KBV. 62 Prozent der Befragten haben demnach schon von Hausarztmodellen gehört. 19 Prozent nehmen an einem teil.

Hausarztmodell vor allem bei Älteren beliebt

Älteren Versicherten scheint es wichtiger zu sein, ausschließlich zum "Arzt ihres Vertrauens" zu gehen. 27 Prozent der Hausarztmodell-Teilnehmer waren 60 Jahre und älter, nur elf Prozent zwischen 18 und 29 Jahre alt. Die Qualität der ärztlichen Versorgung ist dabei – unabhängig vom Alter – seit der Teilnahme für 75 Prozent der Befragten gleich geblieben. Für 13 Prozent der Teilnehmer an einem Hausarztmodell hat sich die Versorgung laut der Umfrage verbessert, neun Prozent empfinden sie als schlechter. Anreiz für die Teilnahme ist für diejenigen, die zwar schon von einem Hausarztmodell gehört haben, aber nicht teilnehmen, vor allem die Aussicht auf eine bessere Kooperation von Haus- und Facharzt.

Gesetzlich Versicherte warten länger

Zufrieden ist ein Großteil der befragten Versicherten auch mit der Entfernung zur Arztpraxis. Drei Viertel aller Befragten erreichen die Praxis ihres Hausarztes innerhalb von zehn Minuten. Die Hälfte ist in dieser Zeit auch beim Facharzt. "Das ist ein deutlicher Beleg dafür, dass die flächendeckende Versorgung nach wie vor gewährleistet ist", so Müller. Weniger gut sieht es bei den Wartezeiten aus. Zwar haben 90 Prozent aller Befragten keine Probleme mit Wartezeiten empfunden, allerdings sind Unterschiede bei der Terminvergabe festzustellen. Bekommen 30 Prozent aller gesetzlich Versicherten sofort einen Termin, sind es bei den privat Versicherten 39 Prozent. Fast doppelt so viele gesetzlich wie privat Versicherte warten über drei Wochen auf einen Termin. "Diese Zeiten sind zu lang. Hier müssen wir genau betrachten, woran das liegt", erklärte KBV-Chef Köhler.

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