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Krankenhaus-Barometer 2007
Krankenhäuser warnen vor Versorgungsnotstand
BERLIN (ks). Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht pessimistisch in die Zukunft: Wegen massiv steigender Kosten und politisch erzwungener Sparmaßnahmen sei die Versorgung der jährlich rund 17 Millionen Krankenhauspatienten in Gefahr, erklärte DKG-Hauptgeschäftsführer Baum bei der Vorstellung des "Krankenhaus Barometer 2007" am 8. Oktober in Berlin.
Laut DKG-Bericht, der auf einer Umfrage unter rund 300 allgemeinen Krankenhäusern beruht, sind die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit insbesondere für die kleineren Kliniken erreicht: Im Jahr 2006 hätten bereits fast 30 Prozent der Kliniken Verluste geschrieben. Für das Jahr 2007 erwarten ebensoviel ein negatives Jahresergebnis. Nur noch 38 Prozent der Kliniken rechnen mit Überschüssen. Auch die Aussichten für 2008 sind düster: 42 Prozent der Krankenhäuser erwarten nochmals eine schlechtere wirtschaftliche Situation als 2007. Und so will ein Drittel der Kliniken offene Arztstellen nicht wiederbesetzen, jede neunte Klinik plant Mediziner zu entlassen, jedes zweite Haus will ärztliche Aufgaben vermehrt an andere Berufsgruppen delegieren. Baum betonte, dass bereits in den letzten zehn Jahren mehr als 150.000 Arbeitsplätze im Krankenhaus abgebaut wurden – insbesondere in der Pflege. Schon heute spürten dies die Patienten in Form geringerer Zuwendung.
Die Ursachen für das Desaster liegen laut DKG vor allem in Kostensteigerungen, wie sie die deutlichen Tariferhöhungen für Klinikärzte, die Mehrwertsteuererhöhung, die Energiekostensteigerungen und die Mehrkosten durch das neue Arbeitszeitgesetz mit sich gebracht haben. Allein die Tariferhöhungen für Klinikärzte summierten sich jährlich auf rund 1,5 Mrd. Euro. Gleichzeitig habe die Politik massive Kürzungen bei den Krankenhäusern mit den Einspargesetzen 2006 und der Sanierungsabgabe der Kliniken im Rahmen der Gesundheitsreform 2007 vorgenommen.
BMG: Kein Grund zur Panik
Im Bundesgesundheitsministerium hält man die Warnungen der DKG für unbegründet. Ein Grund zur "Panik, Angstmache oder Resignation" bestehe nicht, sagte BMG-Sprecher Klaus Vater. Zwar sei durch Umstellungen eine "schwierige Zeit" für manche Krankenhäuser angebrochen – die Rahmenbedingungen seien aber so angelegt, dass es keine Versorgungsengpässe geben müsse.
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