Arzneimittel und Therapie

Alzheimer-Demenz

Rivastigmin-Pflaster in Europa zugelassen

Die europäische Zulassungsbehörde EMEA hat Rivastigmin als transdermales Pflaster (Exelon®) Ende September 2007 zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz, zugelassen. Es soll ab Mitte Oktober zur Verfügung stehen, wie Novartis mitteilte. Von der neuen Darreichungsform sollen die Betroffenen im Rahmen einer antidementiven Therapie profitieren sowie Patienten und Pflegende durch ein einfaches Dosierungsschema entlastet werden.

Das Pflaster wird in zwei Dosierungen erhältlich sein: die niedrige Dosierung enthält 9 mg Rivastigmin, ist 5 cm2 groß und setzt 4,6 mg Rivastigmin über 24 Stunden frei. Das Pflaster mit der höheren Dosierung enthält 18 mg Rivastigmin, ist 10 cm2 groß und setzt 9,5 mg Rivastigmin über 24 Stunden frei. Startdosis ist das 4,6 mg/24-h-Pflaster, nach vier Wochen wird dann gegebenfalls auf das größere Pflaster als Zieldosis gewechselt. Diese Zieldosis entspricht einer Dosis von 12 mg Rivastigmin als Kapsel täglich, d.h. der zugelassenen oralen Höchstdosis. Das Pflaster wird auf den Rücken, die Schulter oder den Oberarm des Patienten geklebt und muss täglich erneuert werden. Der Cholinesterasehemmer Rivastigmin fördert die cholinerge Neurotransmission durch Verlangsamung des Abbaus von Acetylcholin, das von funktionell intakten cholinergen Neuronen freigesetzt wird. Daher kann es die bei der Demenz in Zusammenhang mit Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Erkrankung auftretenden cholinerg vermittelten kognitiven Defizite günstig beeinflussen. In Deutschland steht Rivastigmin bisher als Hartkapsel und als Lösung zum Einnehmen zur Verfügung. Es ist zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Alzheimer-Demenz sowie zur symptomatischen Behandlung der leichten bis mittelschweren Demenz bei Patienten mit idiopathischem Parkinson-Syndrom zugelassen.

Durch die langsame Anflutung des Wirkstoffs aus dem Pflaster bleibt der Serumspiegel länger konstant, wodurch sich das Verhältnis zwischen Wirksamkeit und Verträglichkeit verbessern soll: In einer 24-wöchigen Studie an 1195 Patienten mit mittelgradiger Alzheimer-Demenz zeigte das Rivastigmin-Pflaster eine deutliche Verbesserung der Gedächtnisleistung und der Fähigkeit zur Bewältigung von Alltagsaktivitäten im Vergleich zu Placebo. Und trotz der hohen Dosierung von 9,5 mg Rivastigmin /24 h war die Verträglichkeit hier insgesamt sehr gut und gastrointestinale Nebenwirkungen, wie Übelkeit und Erbrechen, lagen statistisch auf Placebo-Niveau. Zudem zeigte das Pflaster eine gute Hautverträglichkeit und Hafteigenschaften auch beim Baden und Duschen.

Quelle

Pressemitteilung der Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, 2. Oktober 2007.

ck

Das könnte Sie auch interessieren

… mit der Alzheimer-Therapie? Halten Arzneimittel den geistigen Abbau auf?

Wie war das noch gleich …

Diagnosestellung bereits bei leichten kognitiven Störungen möglich

Alzheimer-Demenz früher feststellen

Diagnosestellung bereits bei leichten kognitiven Störungen möglich

Alzheimer-Demenz früher feststellen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.