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Ernährung aktuell
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Grüner Tee verringert kardiovaskuläre Sterblichkeit
Regelmäßiger Konsum von grünem Tee verringert das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, so das Resümee einer großen japanischen Studie mit mehr als 40.000 Teilnehmern. Eine Senkung der Krebssterblichkeit durch den Genuss von grünem Tee konnte hingegen nicht festgestellt werden.
Aufgrund tierexperimenteller Befunde geht man davon aus, dass Polyphenole aus grünem Tee kardio- und tumorprotektiv wirken. Machen sich diese Effekte auch beim Menschen bemerkbar? Ist regelmäßiger Genuss von grünem Tee ein präventives Mittel gegen Krebs und kardiovaskuläre Erkrankungen? Mit dieser Frage befasste sich eine große japanische Kohortenstudie, nachdem kleinere Untersuchungen zu diesem Thema inkonsistente Ergebnisse lieferten. An der prospektiven Studie (The Ohsaki Study) nahmen 40.530 Menschen im Alter von 40 bis 70 Jahren teil, die im Nordosten Japans leben. Zwischen 1994 und 2005 wurden neben medizinischen und sozio-ökonomischen Daten der Teekonsum sowie Mortalitätsraten und Todesursachen der Studienpopulation festgehalten. Anschließend wurde in Multivarianzanalysen der Einfluss von grünem Tee auf die Gesamtsterblichkeit sowie auf die Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf- sowie Krebserkrankungen ermittelt.
Die Relation zwischen dem Teekonsum und der Mortalität aufgrund von Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen wurde nach sieben und die Beziehung zur Gesamtsterblichkeit nach elf Jahren berechnet. Dabei zeigte sich, dass starke Teetrinker, die fünf oder mehr Tassen pro Tag konsumierten, im Vergleich zu gelegentlichen Teetrinkern, die weniger als eine Tasse pro Tag tranken, ein um 16% verringertes Gesamtmortalitätsrisiko und ein um 26% verringertes Risiko in Bezug auf tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen. Bei Frauen war die Risikoreduktion im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit 31% noch deutlicher ausgeprägt als bei Männern. Ein Zusammenhang zwischen dem Teekonsum und der Krebssterblichkeit war nicht zu erkennen. Schwarzer Tee oder halbfermentierter Tee (Oolong) hatten auf die untersuchten Parameter keinen Einfluss.
Vorbeugen und Teetrinken?
Die Studieninitiatoren schreiben die günstigen Wirkungen des grünen Tees vor allem den Polyphenolen, insbesondere dem Epigallocatechingallat, zu. Dieses Polyphenol ist ein Radikalfänger und besitzt antioxidative Wirkungen, die möglicherweise atherosklerotische Prozesse aufhalten. Denkbar ist auch ein günstiger Einfluss des grünen Tees auf kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht. Weitere Studien sind notwenig, um das Potenzial des grünen Tees genauer einschätzen zu können. Richtig eingesetzt, stünde dann möglicherweise ein preiswertes und effektives Mittel zur Prävention schwerer Erkrankungen zur Verfügung, so die Zukunftsvision der Autoren.
QuelleKuriyama S., et al.: Green tea consumption and mortality due to cardiovascular disease, cancer, and all causes in japan. J. Am. Med. Assoc. 1255 – 1265 (2006).Apothekerin Dr. Petra Jungmayr- Was war bekannt?
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