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DAZ aktuell
Die onkologische Pharmazie ist europaweit etabliert
Bei der Eröffnung des NZW bekräftigte Claus Roland, Apotheke des St. Franziskus-Hospitals Flensburg, die therapeutischen und ökonomischen Vorteile der individualisierten Tumortherapie. Die Herstellung sollte nicht von der Beratung abgekoppelt werden, weil die Herstellung die individuelle Beratung erst auslöse. Dies werde angesichts verbesserter Heilungschancen immer wichtiger, weil damit die Lebensqualität mehr in den Vordergrund rückt.
Als Vertreterin der Apothekerkammer Hamburg würdigte Vorstandsmitglied Petra Kolle die gelungene Zusammenarbeit der onkologisch tätigen Pharmazeuten auf nationaler und internationaler Ebene. Sie hoffe, dass interdisziplinäre Projekte zum Wohl der Patienten wie das Hamburger Carewerk ebenfalls weiter verbreitet werden.
Der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie (DGOP) Klaus Meier appellierte an die Apotheker in Offizin und Krankenhaus, sich nicht auseinander dividieren zu lassen, wenn es um einheitliche Standards für die onkologische Pharmazie geht. Er verwies auf die erfolgreiche Arbeit der Fachgesellschaft und kündigte an, dass im Rahmen des NZW Delegierte aus allen Bundesländern gewählt werden sollen, um den Stellenwert der onkologischen Pharmazie besser vermitteln zu können und für geeignete Weiterbildungsmöglichkeiten zu sorgen.
Die Qualitätsstandards für den pharmazeutisch-onkologischen Service (QuapoS) würden inzwischen europaweit umgesetzt. Die Mitgliederversammlung der European Society of Oncology Pharmacy (ESOP) mit Delegierten aus 22 Staaten hatte unmittelbar vor der Tagung beschlossen, diese europäische Vereinigung in eine Dachorganisation der nationalen Gesellschaften für onkologische Pharmazie umzuwandeln. Damit gehören alle Mitglieder der nationalen Gesellschaften automatisch der europäischen Organisation an.
Klaus Meier, der zum Vorsitzenden der ESOP gewählt wurde, erwartet daher schon bald mehr als 1000 Mitglieder auf europäischer Ebene. Neben den über 300 deutschen Mitgliedern stellen Frankreich, Italien und Polen die größten Gruppen innerhalb der ESOP.
Die ESOP ist ihrerseits Mitglied der Federation of European Cancer Societies (FECS), der Dachgesellschaft der medizinischen Fachgesellschaften für Krebserkrankungen in Europa, die wesentlich an der Gestaltung klinischer Studien beteiligt ist und auf politischer Ebene für die erforderliche Finanzierung wirbt. Was diese Mitgliedschaft für die ESOP bedeutet, erläuterte Prof. Dr. Robert Mader, Wien, im Rahmen des NZW Europe. Demnach wird die onkologische Pharmazie innerhalb der FECS bisher primär unter dem Aspekt der Fortbildung betrachtet.
Die Pharmazeuten müssten daher deutlich machen, dass auch in diesem Fachgebiet Forschungsbedarf besteht. Daraufhin hat die ESOP im September 2004 in Luxemburg Qualitätsstandards für die onkologisch-pharmazeutische Forschung entwickelt, die die Notwendigkeit der Forschung verdeutlichen. Damit bestehe auch Aussicht, entsprechende Finanzmittel der Europäischen Union zu erhalten.
Ausführliche Berichte über die wissenschaftlichen Inhalte des NZW finden Sie demnächst in der DAZ.
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