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Übergewicht wird schon bei Babys vorprogrammiert

Eltern, die ihre Kinder im Babyalter überfüttern, erweisen ihnen damit keinen guten Dienst. Denn was bei den Kleinen als süßer Babyspeck abgetan wird, hält sich leider meist hartnäckig bis ins Erwachsenenalter. Warum das so ist, haben australische Wissenschaftler näher untersucht.

In Australien nimmt die Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder wie in den USA und Europa seit einigen Jahren stetig zu. Um mögliche Hintergründe und Risikofaktoren dafür herauszufinden, führte Dr. Margaret Morris, University of Melbourne, eine Studie mit neugeborenen Ratten durch. Ein Teil der Tiere bekam die Möglichkeit, sich mit Muttermilch zu "überfressen", die anderen wurden normal ernährt.

Ergebnis: Diejenigen Tiere, die sozusagen gemästet worden waren, entwickelten erhöhte Spiegel an 11 Beta-HSD, einem im Fettgewebe gebildeten Enzym, das eine wichtige Rolle bei der Umwandlung von inaktivem Cortison in aktives Cortisol spielt. Bemerkenswert dabei: Die Enzymspiegel waren nicht nur während der Fütterungsphase, sondern auch später bei den erwachsenen Ratten noch erhöht.

"Die Ergebnisse legen nahe, dass die Programmierung des Stoffwechsels bereits in den ersten Lebensjahren vorbestimmt wird und dass übermäßiges Essen in jungen Jahren die Kapazität des Körpers erhöhen könnte, diese Stoffwechselhormone zu produzieren", so Dr. Morris. Die Ratten, die im jungen Alter übermäßig gegessen hatten, blieben lange Zeit später schwerer als andere Ratten, obwohl sie nach der Entwöhnung von der Muttermilch die gleiche Nahrung erhielten. Unabhängig davon, ob die Ratten eine fettreiche oder eine fettarme Ernährung erhielten: diejenigen Ratten, die im jungen Alter überfüttert wurden, blieben immer schwerer als ihre Artgenossen, obwohl diese später die gleiche Nahrung bekamen. ral

Quelle: Pressemitteilung vom australisch-neuseeländischen Hochschulverbund vom 27.1.2005

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