- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 5/2005
- Auch Spieler sind sü...
Prisma
Auch Spieler sind süchtig nach Belohnung
Immerhin rund 1,6 Prozent der Menschen weltweit sind dem Glücksspiel verfallen. Der Verdacht bestand schon lange, dass eine Veränderung des Belohnungssystems im Gehirn mit der Spielsucht im Zusammenhang steht. Die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf konnten eine solche Veränderung mithilfe funktioneller Magnetresonanztomographie nun erstmals bestätigen. Spielsüchtige und gesunde Probanden wurden, während sie in ein Glücksspiel vertieft waren, im Kernspintomographen überwacht.
Tatsächlich war, verglichen mit der Kontrollgruppe, die Hirnaktivität der Suchtkranken im Bereich des Belohnungssystems (Nucleus accumbens) vermindert. Auch fiel auf, dass die Hirnaktivität in dem bewussten Bereich um so geringer war, je stärker die Suchtproblematik ausgeprägt war. Bei Spielsucht und eventuell auch bei anderen Suchterkrankungen scheinen alltägliche Belohnungssituationen, wie z. B. Essen, das Belohnungssystem nicht ausreichend aktivieren zu können, so dass stärkere Reize wie Glücksspiel oder auch Drogen gesucht werden. ah
Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf vom 10. Januar 2005
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.