Prisma

Licht tötet Helicobacter pylori

Annährend 80 Prozent aller Magengeschwüre und praktisch alle Zwölffingerdarmgeschwüre lassen sich auf eine Infektion mit Helicobacter pylori zurückführen. Die traditionelle Behandlung mit Protonenpumpenhemmer und Antibiotika könnte künftig um eine Lichttherapie erweitert werden, wie amerikanische Wissenschaftler in Laborversuchen feststellten.

Beim Ansatz einer Bakterienkultur mit dem gramnegativen Helicobacter pylori konnten die Forscher vom Massachusetts General Hospital, Boston, sowohl im Nährmedium als auch innerhalb der Bakterien so genannte photosensitive Substanzen nachweisen. Durch Bestrahlung dieser Substanzen mit sichtbarem Licht bildeten sich toxische Zerfallsprodukte, die zur Zerstörung der Erreger führten. Dabei reichten bereits geringe Lichtstärken aus, um sowohl normale als auch resistente Helicobacter-pylori-Stämme zu vernichten.

Basierend auf diesen Ergebnissen hoffen die Wissenschaftler eine Therapie entwickeln zu können, bei der eine Lichtquelle direkt im Magen zum Einsatz kommt. Die derzeit bei Helicobacter-Patienten angewendete "triple"-Therapie mit einem Protonenpumpenhemmer und zwei Antibiotika ist durch die zunehmende Resistenz des Erregers eingeschränkt. Die Lichttherapie könnte somit zu einer alternativen Behandlungsmethode werden. war

Quelle: Antimicrob Agents Chemother 49 (7), 2822–2827 (2005).

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