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- DAZ 50/2004
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Arzneimittel und Therapie
EGFR-Hemmung: Erlotinib erhält Zulassung in den USA
Erlotinib (Tarceva®) ist der erste gezielt auf den Epidermal Growth Factor Receptor (EGFR) gerichtete Wirkstoff, der bei Patienten mit NSCLC einen signifikanten Überlebensvorteil erzielt.
Die FDA-Zulassung basiert auf den Ergebnissen einer randomisierten, plazebokontrollierten Phase-III-Studie an 731 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, die zuvor mit ein bis zwei Chemotherapien vorbehandelt worden waren. Die mit Erlotinib behandelten Patienten überlebten signifikant länger als die Patienten in der Plazebogruppe (6,7 vs. 4,7 Monate). Zudem ließ sich das progressionsfreie Überleben von 1,8 auf 2,2 Monate verlängern. Die Überlebensrate konnte nach einem Jahr unter Verum um 45% verbessert werden.
Angriff auf den EGF-Rezeptor mit Antikörpern
Ein chimärer monoklonaler IgG1-Antikörper gegen den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR) auf der Oberfläche von Krebszellen ist Cetuximab (Erbitux®). Seit Juni 2004 ist der monoklonale Antikörper Cetuximab zugelassen zur Behandlung des fortgeschrittenen Dickdarm- und Rektum-Krebs, der bereits auf andere Organe übergegriffen hat. Er ist in Kombination mit Irinotecan zur Behandlung von Patienten mit EGFR-exprimierendem metastasierendem Kolorektalkarzinom angezeigt, wenn die Patienten auf die Chemotherapie mit Irinotecan nicht mehr ansprechen. Der Antikörper kann sowohl zur Monotherapie als auch in Kombination mit dem Standard-Chemotherapeutikum
Irinotecan eingesetzt werden.
Erlotinib auch bei Pankreas-Karzinom wirksam
Erlotinib zielt auf den humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (HER1) ab. HER 1, auch EGFR genannt, ist eine wichtige Komponente des HER1-Signalwegs, der an der Entstehung und der Progression zahlreicher Krebsarten beteiligt ist. Erlotinib hemmt das Tumorzellwachstum, indem es durch Blockade der Tyrosinkinase-Aktivität innerhalb der Zelle die EGFR/HER1-vermittelte Signalübertragung verhindert. Analog zum signifikanten Überlebensvorteil bei Patienten mit NSCLC hat der Tyrosinkinase-Inhibitor auch in einer Phase-III-Studie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Pankreaskarzinom die Überlebensrate verbessert. Die Daten belegen eine Verlängerung der Gesamtüberlebenszeit, womit die Studie ihren primären Endpunkt erreicht hat.
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