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- DAZ 25/2004
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Arzneimittel und Therapie
CSE-Hemmer: Pravastatin jetzt auch als Generikum
Pravastatin ist sowohl für die Primär- als auch die Sekundärprävention kardiovaskulärer Ereignisse zugelassen. Die gute Wirksamkeit bei diesen Indikationen wurde bisher bei über 20 000 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und/oder erhöhten Cholesterinwerten gezeigt. In den entsprechenden Studien (WOSCOP – West of Scotland Coronary Prevention Study, CARE – Cholesterol and Recurrent Events Trial, und LIPID – Long-Term Intervention with Pravastatin in Ischemic Disease) sank die Rate tödlicher und nicht-tödlicher Herzinfarkte um ca. 30 Prozent, die der Schlaganfälle um 20 bis 30 Prozent sowie die Gesamtmortalität um ein Fünftel.
Wie weitere Studien belegen, geht die Wirkung von Pravastatin über eine alleinige signifikante Senkung des LDL-Cholesterin-Spiegels hinaus. Als zusätzliche protektive bzw. pleiotrope Effekte sind die Verbesserung der Endothelfunktion, eine antiinflammatorische Wirkung auf die Gefäßwand sowie plaquestabilisierende Eigenschaften nachgewiesen worden.
Pravastatin auch für Kinder zugelassen
Im Gegensatz zu anderen Statinen wird Pravastatin nur in sehr geringem, klinisch nicht relevanten Maße über das Cytochrom P450-System metabolisiert, dadurch sind deutlich seltener Interaktionen mit anderen Arzneistoffen zu erwarten. Seit seiner Markteinführung im Jahre 1989 wurde Pravastatin an über 60 Millionen Patienten angewendet, in keinem Fall trat dabei eine Rhabdomyolyse wie bei dem CSE-Hemmer Cerivastatin auf. Diese gute Datenlage führte unter anderem auch dazu, dass Pravastatin als einziger CSE-Hemmer zur Anwendung bei Kindern ab acht Jahren (nicht nur durch Spezialisten) zugelassen wurde.
- Zunächst führt es als Folge seiner reversiblen Hemmung der HMG-CoA-Reduktaseaktivität zu einer Verringerung des intrazellulären Cholesterins. Reaktiv kommt es zu einem Anstieg der Zahl der LDL-Rezeptoren an der Zelloberfläche und zu einem verstärkten Abbau von LDL bzw. zu einer erhöhten LDL-Clearance aus dem Blut.
- Außerdem hemmt Pravastatin-Natrium die LDL-Neusynthese, indem es die Synthese von VLDL, einer Vorstufe von LDL, in der Leber hemmt. Zusätzlich führt es zu einer erhöhten Synthese des Apoproteins A-1. Pravastatin-Natrium erniedrigt sowohl bei gesunden Probanden als auch bei Patienten mit Hypercholesterinämie folgende Lipidwerte: Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, Apolipoprotein B, VLDL-Cholesterin und Triglyzeride; HDL-Cholesterin und Apolipoprotein A werden erhöht.
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