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Arzneimittel und Therapie
Erdnussallergie: Sind Erdnussöl-Cremes und Sojamilch schuld?
Die Erdnussallergie gehört zu den gefährlichsten Nahrungsmittelallergien. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen kann es zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen kommen. Parallel zur generellen Zunahme allergischer Reaktionen ist die Prävalenz der Erdnussallergie in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Nachgewiesene Risikofaktoren sind das Vorkommen einer Erdnussallergie in der Familie und eine Atopie.
Studienteilnehmer und -design
Im Rahmen der "Avon Longitudinalstudie von Eltern und Kindern" wurden unter anderem Informationen über die Erdnussallergie und ihre Risikofaktoren gesammelt. Generelles Studienziel war es, Umweltfaktoren zu ermitteln, die mit genetischen Faktoren interagieren und so Gesundheits-, Verhaltens- und Entwicklungsprobleme von Vorschulkindern verursachen können.
In die Studie wurden in einer Region Südwestenglands Schwangere aufgenommen, deren errechneter Geburtstermin zwischen April 1991 und Dezember 1992 lag. Patientenakten und Untersuchungsergebnisse der Kinder wurden ausgewertet (z. B. Nabelschnurblut), und die Eltern beantworteten vor und in bestimmten Zeitabständen nach der Geburt Fragebögen.
In der gesamten Kohorte aus 13 971 Vorschulkindern wurden prospektiv Daten gesammelt. Eltern von Kindern, die Reaktionen auf Erdnuss-haltige Lebensmittel gezeigt hatten, wurden telefonisch zu Einzelheiten befragt. Telefoninterviews fanden außerdem in zwei Kontrollgruppen statt:
- Eltern von Kindern ohne Erdnussallergie: zufällige Stichprobe von 140 Kindern der Kohorte;
- Eltern von 70 atopischen Kindern: Die Mütter hatten Ekzeme, die Kinder in den ersten 6 Lebensmonaten ebenfalls.
Knapp 50 Kinder mit Erdnussallergie
49 Kinder – 28 Jungen und 21 Mädchen – hatten bis zum Alter von 38 Monaten allergische Reaktionen gegen Erdnüsse im Sinne einer Typ-I-Reaktion gezeigt. 36 der 49 Kinder unterzogen sich einem doppelblinden, plazebokontrollierten Nahrungsmittel-Provokationstest. Dieser fiel bei 23 von 36 getesteten Kindern positiv aus. Alle 23 hatten auch einen positiven Hauttest und hatten zuvor beim ersten bekannten Kontakt mit Erdnüssen allergisch reagiert.
Keine Hinweise auf Sensibilisierung vor der Geburt
Nabelschnurblut-Proben lagen von 23 der 49 Kinder vor. In keiner Probe war Erdnuss-spezifisches IgE nachweisbar.
Die telefonische Befragung der Eltern ergab keinen signifikanten Zusammenhang der Erdnussallergie (bzw. ihres Nachweises im Provokationstest) zur Ernährung der Mutter in der Schwangerschaft.
Hinweise auf Risikofaktoren
Nach den Angaben in den Fragebögen war die Erdnussallergie jedoch unabhängig assoziiert mit:
- Ernährung des Kindes mit Sojamilch in den ersten beiden Lebensjahren (Odds-Ratio 2,6),
- Hautausschlägen über Gelenken und Hautfalten (Odds-Ratio 2,6),
- nässendem, verkrustetem Hautausschlag (Odds-Ratio 5,2).
Vier Kinder mit Erdnussallergie hatten eine positive Familienanamnese: Eine Mutter, zwei Väter und ein Geschwisterkind waren ebenfalls Erdnussallergiker. Die Interviewer fragten die Eltern, ob sie bestimmte Hautpflegemittel verwendet hatten. 84% der Kinder mit allergischen Reaktionen auf Erdnüsse und 91% der Kinder mit positivem Provokationstest waren in den ersten 6 Lebensmonaten mit Erdnussöl-haltigen Hautpflegemitteln behandelt worden. Von den Kindern der zufälligen Stichprobe waren es 59%, von den atopischen Kindern 53% (Odds-Ratio 6,8).
Soja und Erdnuss sind verwandt
Gegen eine Sensibilisierung im Mutterleib sprechen:
- Das Fehlen eines Zusammenhangs zwischen Erdnussverzehr in der Schwangerschaft und Erdnussallergie des Kindes.
- Die fehlende Nachweisbarkeit von spezifischem IgE im Nabelschnurblut.
Demnach erfolgt die Sensibilisierung nicht vor der Geburt, sondern in den ersten Lebensjahren. Die Ergebnisse dieser Studie weisen auf Soja-haltige Säuglings-Milchnahrung und Erdnussöl-haltige Hautpflegemittel als mögliche Auslöser einer Erdnussallergie hin. Soja gehört wie die Erdnuss zu den Leguminosen. Wegen gemeinsamer Epitope kann es bei Kontakt mit Sojaprotein zur Kreuzsensibilisierung gegenüber Erdnüssen kommen, auch ohne dass eine Soja-Allergie in Erscheinung tritt.
Hautpflegemittel mit Erdnussöl enthalten Erdnuss-Antigene in niedriger Dosis. Hautentzündungen, eine häufige Indikation für die Anwendung Erdnussöl-haltiger Cremes und Lotionen, begünstigen zusätzlich die allergische Sensibilisierung gegenüber Erdnüssen.
Fazit
Ob Sojamilch, Hautausschläge und Erdnussöl-Externa tatsächlich Risikofaktoren für die Erdnussallergie sind, müssen weitere Studien zeigen. Bei atopischen Kindern oder bei einer Erdnussallergie in der Familie kann man vorsorglich Erdnuss-haltige Hautpflegemittel und Sojamilch meiden. Die Ergebnisse dieser Studie weisen darauf hin, dass Nahrungsmittelallergien möglicherweise überwiegend durch Sensibilisierung über die Haut entstehen.
In einer Longitudinalstudie an englischen Vorschulkindern wurde nach Risikofaktoren für eine Erdnussallergie gesucht. Ein erhöhtes Risiko hatten Kinder, die Sojamilch bekommen hatten, Kinder mit Hautausschlägen sowie Kinder, die mit Erdnussöl-haltigen Hautpflegemitteln behandelt worden waren.
Es kommt zu schweren Funktionsstörungen, zum Beispiel zu Ödemen und Nesselsucht durch Gefäßerweiterungen und gesteigerte Membranpermeabilität. Anaphylaktische Reaktionen können örtlich begrenzt, aber auch generalisiert auftreten (massiver Blutdruckabfall = anaphylaktischer Schock).
Wird einem Lebensmittel bewusst ein Erdnussprodukt zugegeben, so ist dieses auch bei geringen Konzentrationen zu deklarieren, die Produkte können dann bewusst gemieden werden. Das eigentliche Problem sind aber Lebensmitteln, bei denen Nüsse als versteckter Bestandteil nicht aufgeführt werden oder die Spuren infolge von Verunreinigungen während des Produktionsprozesses enthalten. Gerade bei der Produktion von Schokolade kann nicht immer "sauber" gearbeitet werden.
Die minimalen Erdnuss-Rückstände, die in einer Fertigungsstraße beispielsweise nach einer Nussschokolade verbleiben, können die nachfolgend produzierte Vollmilchschokolade schon zu einem Risiko für Allergiker werden lassen.
Die Blüten sind mittelgroße, leuchtend gelb gefärbte Schmetterlingsblüten, die sich fast ausschließlich selbst befruchten. Die Blüten öffnen sich am frühen Morgen und verblühen nach erfolgter Selbstbefruchtung schon nach wenigen Stunden. Eine Fremdbefruchtung durch Insekten kommt nur gelegentlich vor. Die Blühdauer einer Pflanze beträgt ein bis zwei Monate.
Dabei bilden von den 600 bis 1000 Blüten je Pflanze höchstens 20% Früchte, die durch die lange Blütezeit ungleichmäßig ausreifen. Nach der Befruchtung streckt sich die Basis des Fruchtknotens und bildet einen nach unten, 0,5 bis 6,0 cm in den Boden wachsenden Fruchtstiel, an dessen Spitze sich im Boden die Frucht entwickelt. Die Frucht ist eine derbe, stark genetzte Hülse, in der ein bis vier Samen ausgebildet werden.
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