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- DAZ 30/2003
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ABDA: "Freier Beruf ins Mark getroffen"
"Mit der vorgesehenen Zulassung des Versandhandels mit Arzneimitteln, des Mehrbesitzes an Apotheken und der Möglichkeit zum Abschluss von Einzelverträgen sind sämtliche Instrumente vorgesehen, die zur ausschließlich kommerziellen Ausrichtung der Arzneimittelversorgung führen", kritisierte Braun die gefundenen Kompromisse.
Entgegen dem selbstgesteckten Ziel, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten und freien Berufe im Gesundheitswesen zu verbessern, werde der freie Beruf des Apothekers ins Mark getroffen. Braun zufolge handelt es sich um einen klaren Paradigmenwechsel der Politik: Nachdem jahrzehntelang Arzneimittelsicherheit und vorbeugender Patientenschutz als Leitmotive gegolten haben, bestimme nun auch in diesem Bereich der Daseinsvorsorge allein das Kapital das politische Handeln.
Braun kündigte eine sehr genaue Prüfung der ausgehandelten Formulierungen an. Insbesondere werde die ABDA darauf achten, ob die Ankündigungen, das Fremdbesitzverbot aufrecht zu erhalten und faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber dem Versandhandel zu gewährleisten, substanziellen Bestand haben oder lediglich Lippenbekenntnisse der Politik bleiben.
ABDA-Präsident Hans-Günter Friese bezeichnete den 21. Juli als "rabenschwarzen Tag für den Patienten". Im Internetdienst tagesschau.de sagte er, eine höhere Zahl von Apotheken-Pleiten sei "nicht auszuschließen und bedeutet im Ergebnis ein niedrigeres Niveau bezüglich der gewünschten wohnortnahen, flächendeckenden Arzneimittelversorgung". Friese bekräftigte die Befürchtung, dass aus Mehrbesitz Fremdbesitz entstehe "und dann der gewollte unabhängige Ratschlag des Apothekers durch die Weisung des Fremdkapitals überlagert ist".
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