Arzneimittel und Therapie

Kurzkommentar: Gesundheitspolitik als Innovationsbremse

Die im Rahmen des Vorschaltgesetzes geplante Anhebung des Apothekenzwangsrabattes auf 6 bis 10 Prozent, die mit dem Beitragssatzsicherungsgesetz ab Januar 2003 eingeführt werden soll, trifft forschende Pharmaunternehmen hart. Ein solches Unternehmen, das sich unter anderem der Entwicklung innovativer Krebstherapeutika widmet, ist der amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly.

Wie auf einer Pressekonferenz von Lilly deutlich wurde, ist das Unternehmen nicht nur über die geplanten Sparmaßnahmen von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt entsetzt, sondern hat auch bereits erste Konsequenzen für seinen Forschungsstandort Hamburg gezogen. So wurde ein Einstellungsstopp verhängt und beabsichtigte Investitionen zunächst einmal auf Eis gelegt.

Entlassungen stehen nach Aussage der Geschäftsleitung jedoch keine an. Noch nicht, denn langfristig wird ein amerikanisch geleiteter Konzern sich sicher keinen deutschen Standort leisten, wenn dieser aufgrund politischer Gegebenheiten unwirtschaftlich wird.

Dass sich dies für Krebspatienten in Deutschland nicht positiv auswirken wird, ist einleuchtend. Die Gesundheitspolitik als Innovationsbremse – wer weiß, dass er aufgrund fehlender Therapiemöglichkeiten nur noch kurze Zeit zu leben hat, dem wird es schwer fallen, hierfür Verständnis aufzubringen...

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