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Internetarznei: Fälscher am Werk
Nach dem Report des German Pharma Health Fund, einer Unterorganisation der WHO (http://www.gphf.org/web/projekte/minilab/hintergrund_arzneimittelfaelschungen.htm), kennt die Phantasie der Fälscher keine Grenzen: Wirkstoffe oder Wirkstoffmengen, Beipackzettel oder Verfalldaten, alles werde inzwischen gefälscht.
Besonders betroffen seien die Entwicklungsländer, etwa 77% aller Fälle stammten von dort. "Allerdings wird auch in den Industrienationen die Zunahme von Fälschungen registriert. Mit der Einführung eines internationalen Internethandels mit Arzneimitteln sind Probleme vorprogrammiert", erläuterte Froese. "Wir alle wissen, wie leicht es ist, einen weltweiten Internethandel aufzuziehen und ihm einen seriösen Anstrich zu geben.
Wenn der Internethandel mit Arzneimitteln bei uns per Gesetz ≠geadelt' würde, würden auch Betrügern Tür und Tor geöffnet. Richtlinien und Zertifikate nützen letztlich wenig und erhöhen nur den bürokratischen Aufwand und die Kosten."
Die für Deutschland vorhersehbaren Folgen zeigten sich schon heute in den verzweifelten Bemühungen der amerikanischen Gesundheitsbehörden, das ausufernde Problem des Internethandels mit Arzneimitteln in den Griff zu bekommen (http://www.fda.gov/oc/buyonline/default.htm).
"Warum sollen wir das funktionierende und sichere System der Arzneimittelversorgung bei uns zerstören, ein wenig zuverlässiges Versandsystem daneben stellen und mit teuren Institutionen und neuen Bestimmungen anschließend versuchen, die selbstgeschaffenen Risiken wieder zu verringern?"
Mit dieser Frage kritisierte der Vorsitzende die schon jetzt geäußerten Pläne, eine Behörde zu schaffen, die den Verbraucherschutz bei Einführung des Versandhandels im Arzneimittelbereich sichern helfen soll. "Diese Institution gibt es längst: die Apotheke vor Ort", erklärte Froese.
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