Feuilleton

Neue Bücher über alte Blumen

In den letzten Jahren ist bei Hobbygärtnern das Interesse an alten Blumensorten - insbesondere, aber nicht nur an alten Rosen - stark gestiegen. Nun kommt auch für den bibliophilen Blumenliebhaber immer mehr Literatur über alte Blumen und ihre Gärten auf den Markt.

Neben dem Hortus Eystettensis, der eine Art "Dauerbrenner" ist, werden bislang unbekannte Schätze, die in Archiven und Bibliotheken schlummerten, ans Licht gebracht und publiziert. Hier ist auch eine "Flora Exotica" von 1720 zu nennen, die mit Recht als "Prachtwerk" tituliert wird.

Bei dieser "Flora Exotica" handelt es sich um ein gemaltes Florilegium, dessen Künstler Johann Gottfried Simula bisher völlig unbekannt war. Auftraggeber war der schleswig-holsteinische Landadlige Johann Georg von Dernath, der auf seinem Gut Sierhagen der Gartenlust frönte. "Porträtiert" sind Frühlingsblumen wie Crocus, Hyazinthen, Narzissen und Primeln, dann Sommerblumen wie Tulpen und Nelken mit ihrer damals schon übergroßen Sortenvielfalt und schließlich Gewächshaupflanzen wie Citrus, Aloe und Kakteen.

Das "Prachtwerk" ist mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen garniert, die thematisch von der Dokumentation der Renaissance- und Barock-Gärten Schleswig-Holsteins bis zum damaligen Handel mit Blumen und Blumenzwiebeln reichen. cae

Flora Exotica - Ein botanisches Prachtwerk von 1720. Von Helga de Cuveland. 204 Seiten, 61 Farbtafeln. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 1999. DM 98,-. ISBN 3-7757-0837-5

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