Die Seite 3

Mehr als zehn Jahre ist es nun her, dass Vertreter von Gesundheitsministerien und Patientenorganisationen aus allen europäischen Ländern unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation und der Internationalen Diabetesföderation die so genannte St. Vincent Deklaration schufen. Als Fünfjahresplan konzipiert, hatte sie die "Erarbeitung, Inangriffnahme und Evaluation umfassender Programme zur Erkennung und wirksamen Betreuung von Personen mit Diabetes und eventuell auftretender Folgeschäden, vor allem durch Selbstbetreuung und wohnortnahe medizinische und sozio-ökonomische Betreuung" zum Ziel. Ein notwendiges Vorhaben? Bedenkt man die große Zahl der von Diabetes Betroffenen und die damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Folgen - absolut. Auch ein realistisches Vorhaben? Anscheinend nicht. Nach wie vor steigen die Zahlen der an Diabetes Erkrankten ständig an, nach wie vor ist ein Großteil der Diabetiker von den Folgeerkrankungen wie Makro- und Mikroangiopathie bedroht, nach wie vor ist das Bewusstsein der Bevölkerung für die Krankheit und die Möglichkeiten der Prävention gering. Also ein gescheitertes Vorhaben? Man darf immer noch hoffen. Zumindest scheint die Stoffwechselkrankheit in letzter Zeit verstärkt in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt zu sein. Erst vor kurzem hat die Bundestagsfraktion von SPD und Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag auf die Notwendigkeit einer verbesserten Diabetikerversorgung hingewiesen (s. DAZ Nr. 43, S. 48). Ein deutliches Zeichen soll am 14. November gesetzt werden. An diesem Tag wird zum zehnten Mal der Weltdiabetestag begangen, mit einer groß angelegten Zentralveranstaltung in Berlin unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsministerin Andrea Fischer und dem Motto "Diabetiker zwischen Qualitätsanspruch und Selbstverantwortung". Um Unterstützung wird gebeten: Die Deutsche Diabetes Union ruft auf der Internetseite www.weltdiabetestag.de "zu Initiativen und Aktionen, Veranstaltungen und anderen Formen von Öffentlichkeitsarbeit zum Weltdiabetestag 2000" auf. Ein guter Anlass also für Sie, das Thema Diabetes in der Apotheke wieder einmal zum Beratungsthema Nr. 1 zu ernennen. Ein guter Anlass auch für uns, das Thema in der DAZ aufzugreifen. Im vorliegenden Heft finden Sie eine Fülle an Diabetes-Artikeln: Zum "warm werden" haben wir einige "Diabetes-Shorties" in der Rubrik "Prisma" für Sie zusammengestellt, einen Beitrag zur Pharmazeutischen Betreuung von Diabetikern finden Sie in "DAZ aktuell". In der Rubrik "Arzneimittel und Therapie" können Sie sich über Neuigkeiten der Arzneimitteltherapie bei Diabetes informieren, z. B. über die Einsatzmöglichkeiten des kurz wirksamen insulinotropen Glucoseregulators Nateglinid, die Vorteile einer Kombinationstherapie mit Metformin und dem Insulinsensitizer Rosiglitazon oder die Anwendungskriterien des neu auf den Markt gekommenen Insulinsensitizers Pioglitazon. Dass "Süßes" heute auch bei Diabetikern "auf den Tisch" darf, erfahren Sie in der Rubrik "Ernährung". Dort können Sie auch die aktuellen Ernährungsempfehlungen für Diabetiker 2000 und ein Interview mit Dr. Monika Toeller-Suchan vom Deutschen Diabetes-Forschungsinstitut an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nachlesen. Wollen Sie sich über dieses Institut genauer informieren, dann schauen Sie in der Rubrik "ComPharm" nach. Dort finden Sie es zusammen mit einigen anderen Adressen als Diabetes-Surftipp im Internet aufgeführt. Und zu guter Letzt können Sie noch unseren speziellen Service für Ihre Kunden nutzen: Die Seite "Info Info Info" (S. 129) liefert eine Zusammenstellung von interessanten Adressen für Diabetiker. Herausnehmen, unter Umständen mit dem Apothekenlogo versehen, kopieren und auslegen - schon haben Sie das erste Material für den Weltdiabetestag auf dem HV-Tisch. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen unseres Diabetes-Schwerpunktheftes und hoffen, Ihnen damit ein wenig Lust auf eine eigene Aktion zum Weltdiabetestag 2000 machen zu können. Beatrice Rall

Am 14. November ist Weltdiabetestag

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.