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Arzneimittel und Therapie
Benigne Prostatahyperplasie: Neue Fachinformation für Finasterid
Der 5-Alpha-Reduktasehemmer Finasterid greift kausal in das pathophysiologische Geschehen der BPH ein und verkleinert die hyperplasierte Prostatadrüse. Durch die therapeutische Inhibition der Typ-II-5-Alpha-Reduktase wird der Prostata der androgene Wachstumsstimulus wirkungsvoll entzogen. Entsprechend den erst kürzlich von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) formulierten Leitlinien zur Therapie der BPH kann Finasterid daher vor allem bei Patienten mit einer symptomatischen Prostatahyperplasie eingesetzt werden, deren Prostatavolumen 40 cm³ oder größer ist.
Wie die Daten der breit angelegten PLESS-Studie (Proscar Longterm Efficacy and Safety Study) belegen, führt eine Behandlung mit Finasterid 5 mg zu einer deutlichen Besserung der Symptome, einer Steigerung der maximalen Harnflussrate und zu einer Verkleinerung der Drüse. Das weitere Wachstum der Prostata wird aufgehalten. Die Effektivität zeigt sich jedoch nicht nur in einer Besserung der Symptome. Mindestens ebenso wichtig ist, dass die Therapie mit Finasterid auf lange Sicht auch die Rate akuter Harnverhalte und BPH-bedingter operativer Eingriffe drastisch senkt. Aus klinischer Sicht ist wichtig zu wissen, dass sich die Konzentration des Karzinommarkers PSA (Prostataspezifisches Antigen) nach mehrmonatiger Therapie halbiert.
Wie die bisher durchgeführten Studien zeigen, hat dies jedoch keinen Einfluss auf die Früherkennung des Prostatakarzinoms. Klinisch relevante Interaktionen mit anderen, häufig verabreichten Medikamenten sind bisher nicht bekannt geworden. Die Therapie mit Finasterid wird gut vertragen, gelegentlich kann es zu Störungen des sexuellen Reaktionsvermögens oder Ejakulationsstörungen kommen.
Der zur Therapie der symptomatischen BPH zugelassene 5-Alpha-Reduktasehemmer Finasterid (Proscar®) hat ab sofort eine neue Fachinformation. Diese Informationen zum Anwendungsprofil von Finasterid berücksichtigen nun auch die neuesten Ergebnisse großer klinischer Studien, beispielsweise der PLESS-Studie, an der über 3000 Patienten teilgenommen hatten.
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