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Schonende Heilung mit Radioiod
HAMBURG (fs). Jede Funktionsstörung der Schilddrüse hat Auswirkungen auf den gesamten Organismus, auch auf die Psyche. Da Deutschland ein Jodmangelgebiet ist, nehmen die meisten Menschen zu wenig von dem Spurenelement über die Nahrung zu sich. Die Folge: Das Organ vergrößert sich, um den Mangel auszugleichen, ein Kropf entsteht. Wenn dieser nicht behandelt wird, können sich einzelne Zellkomplexe selbständig machen. Sie werden zu kalten Knoten, in denen überhaupt keine Hormone mehr hergestellt werden, oder zu heißen Knoten, die unkontrolliert Hormone produzieren.
Die Symptome dieser Überfunktion: erhöhter Blutdruck, Herzrasen, beschleunigter Puls, starke Nervosität, Gewichtsabnahme. Die wirksamsten Behandlungsmethoden zur Normalisierung sind eine Operation, bei der die Knoten entfernt werden, oder eine Radioiodtherapie.
Doch gerade davor haben die meisten Betroffenen Angst. Sie fürchten, daß das Radioiod anderen Organen schaden kann. Zu Unrecht: Die Strahlung, die aus einer Kapsel über die Blutbahn in der Schilddrüse landet, wird nur von den Teilen des Organs aufgenommen, die unkontrolliert Hormone produzieren. Gesundes Schilddrüsengewebe, Nachbarorgane und der restliche Organismus bleiben davon verschont.
So wirkt das Radioiod: In den heißen Knoten führt es zu einer leichten, meist schmerzfreien Entzündung, die nach wenigen Tagen abklingt. Das ehemals entzündete Gewebe schrumpft und vernarbt innerhalb weniger Wochen. Jetzt kann die Schilddrüse wieder normal arbeiten.
Weitere Informationen bietet ein neues Patientenblatt "Radioiodbehandlung" von Prof. Christoph Reiners, Universität Würzburg, und Prof. Wolfgang Becker, Universität Göttingen. Es kann kostenlos angefordert werden beim
Forum Schilddrüse e.V., Heimhuder Straße 70, 20148 Hamburg.l
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