„Rundum-sorglos-Paket über drei Klicks im Internet“

Medizinalcannabis: Minister will Internetbezug erschweren

Berlin - 16.08.2024, 15:15 Uhr

(Foto: IMAGO/Torsten Leukert)

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Seit der Teillegalisierung ist die Nachfrage nach Medizincalcannabis gestiegen. Es wird vermutet, dass es häufig zu Genusszwecken gebraucht werden könnte. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) will dem einen Riegel vorschieben.

Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi will den angestiegenen Bezug von Medizinalcannabis über das Internet einem Zeitungsbericht zufolge in den Griff bekommen. „Es darf nicht sein, dass das Kiffen von Medizinalcannabis im Rundum-sorglos-Paket über drei Klicks im Internet so leicht ermöglicht wird“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Der Bund müsse „dringend nachsteuern, um eine ungewollte Flut an medizinischem Cannabis einzudämmen“.

Die niedersächsische Ärztekammer betonte dem Bericht zufolge, der Gesetzgeber solle „zeitnah prüfen, ob diese Entwicklung den gesetzgeberischen Zielen – unter anderem des verbesserten Gesundheitsschutzes und der kontrollierten Weitergabe von Cannabis – gerecht wird“. 

Die Bundesregierung hatte allerdings erst kürzlich erklärt, sie habe keine weitergehenden Pläne diesbezüglich. Das geht aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Edgar Franke (SPD) auf eine schriftliche Frage des CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Pilsinger hervor. Franke verwies auf die Verantwortung von verschreibenden Ärzten und abgebenden Apotheken.

Die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft hatte bereits im vergangenen Monat gewarnt, dass Medizinalcannabis über Online-Rezept-Plattformen zu Genusszecken abgegeben werden könnte. Es handle sich dabei „um eine institutionalisierte Unterschreitung fachlicher und medizinischer Standards für den Gesundheitsservice Telemedizin“.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Gehts noch ?

von ratatosk am 09.09.2024 um 17:31 Uhr

Auf welchem Stern leben die denn ?? Medizinalcannabis !!! - lachhaft, da wohl 90 % einfach kiffen wollen und können was das Zeug hält.
Karl hat auch hier eben auf ganzer Linie versagt wie sonst auch.
Heute aktuelles Tagesangebot

enua 22/1 JFG CA
Jet Fuel Gelato ab 5,50 /g, da weint schon der Dealer um die Ecke.
Da Karl auch die Telemedizinische Seite klargemacht hat, kann man schon oft für 5Euro natürlich tolle Medizinesche Beratung und Verschreibung erhalten, hier würde die Buskarte zur nächste flowzz Kooperationsapotheke schon mehr kosten. - Nach Fragen Herr Minister - liebes Parlament, das das alles alles ja genau so ermöglicht hat.
Kleiner Tipp, mit Schlafstörung als Angabe kommt man praktisch bei allen Telemedics sofort durch, wenngleich manchmal nicht klar war ob es nicht schon eine KI war,

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