Schottland

Krebsfrüherkennung in Apotheken

Berlin - 23.05.2024, 12:15 Uhr

Eine Apotheke im schottischen Edinburgh. Hier könnte bald die Krebsfrüherkennung angeboten werden. (Foto: IMAGO / Loop Images)

Eine Apotheke im schottischen Edinburgh. Hier könnte bald die Krebsfrüherkennung angeboten werden. (Foto: IMAGO / Loop Images)


Apotheken in Schottland sollen zukünftig dabei helfen, Krebserkrankungen früher zu erkennen. Dafür bietet die schottische Regierung ein kostenloses Online-Portal zur Krebsaufklärung an. In Cornwall begannen Apotheken schon Anfang 2023 mit einem Pilotprojekt.

Die Apothekervereinigung Community Pharmacy Scotland (CPS) wirbt seit Anfang diesen Monats für „Gateway C“, eine „kostenlose Online-Plattform zur Krebsaufklärung“, die für Angehörige der Gesundheitsberufe zur Verfügung gestellt wird. In Schottland sollen Apotheken zukünftig bei der Krebsfrüherkennung mithelfen, berichtet das britische Pharmazie-Fachportal chemistanddruggist.co.uk.

Der Branchenverband der Apothekenbesitzer*innen Community Pharmacy England (CPE) hatte im September 2023 einen umfassenden Bericht vorgelegt, der empfahl, in den kommenden fünf bis zehn Jahren in Apotheken ein Angebot zur Krebserkennung einzurichten. Bereits im Januar 2023 hatten in der Region Cornwall Apotheken mit einem Pilotprojekt zur Krebsfrüherkennung begonnen.

Das Portal „Gateway C“ wurde auf Initiative der schottischen Regierung eingeführt, nachdem in England und Wales bereits Erfolge damit erzielt wurden. Ursprünglich wurde es als digitales Hilfsmittel für Ärzt*innen entwickelt und angewendet. Nun sollen auch die schottischen Apothekerinnen und Apotheker dadurch mithelfen, Krebserkrankungen bei Patient*innen früher zu erkennen.

Auf der Webseite des Unternehmens ist zu lesen: „Das Krebsfrüherkennungsportal GatewayC bietet innovative und maßgeschneiderte Informationen zur Unterstützung der Krebsfrüherkennung mit Online-Tools, Lerninhalten und Anleitungen für eine effektive Entscheidungsfindung“.

Pharmacy First

In Großbritannien werden seit einigen Jahren Teile der ärztlichen Versorgung in die Apotheken ausgelagert. Seit Februar dieses Jahres können Patient*innen mit leichten Krankheitssymptomen in englischen Apotheken beraten und behandelt werden. In Nordirland ist das schon seit 2005 möglich, in Wales und Schottland seit 2020.

Apotheken kämpfen ums Überleben

Die Ausweitung des Leistungsangebots in den britischen Apotheken findet vor dem Hintergrund eines rapide voranschreitenden Apothekensterbens statt. Auch in Großbritannien beklagen die Apotheker*innen schlechte Honorierung und Arzneimittelengpässe.


Michael Zantke, Redakteur, DAZ
redaktion@daz.online


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