Standeseigene Lösung

Gedisa-CardLink: Ab August für 49 Euro

23.05.2024, 09:15 Uhr

CardLink gibt es nicht umsonst. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)

CardLink gibt es nicht umsonst. (Foto: IMAGO / Funke Foto Services)


Neben einigen anderen Playern im Markt will Gedisa den Apotheken auch eine standeseigene CardLink-Lösung anbieten. Sie soll ab August zur Verfügung stehen. Der Preis richtet sich nach der Zahl der Transaktionen. Los geht es ab 49 Euro.

Bislang bieten nur die beiden großen Versender, DocMorris und Shop Apotheke, an, Rezepte per CardLink einzulösen. Aber zahlreiche Player im Markt, wie beispielsweise die Gedisa oder apotheken.de arbeiten daran, den Apotheken vor Ort die Technologie zur Verfügung zu stellen. Sie erlaubt es, E-Rezepte ortsunabhängig mittels Versichertenkarte abzurufen. Das Smartphone fungiert dabei als mobiles Kartenlesegerät, dass sich über den E-Health-Card-Link mit dem Konnektor einer Apotheke verbindet.

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Was bislang noch größtenteils unklar war, ist, welche zusätzlichen Kosten für CardLink auf die Apotheken zukommen werden. Die Plattform gesund.de hatte ihren Preis bereits kommuniziert: 99 Euro sollen monatlich anfallen. Die anderen hielten sich bislang bedeckt, nur dass Extrakosten anfallen werden, war klar. Nun hat aber auch die Gedisa, die bereits seit einer Weile für ihre „standeseigene Lösung“ wirbt, erklärt, was das Ganze kosten soll.

So zahlen die Mitglieder der 16 Gesellschafterverbände und die Basismitglieder in Abhängigkeit der getätigten Transaktionen für das

  • Paket S:                                   49 Euro inkl. 100 Transaktionen
  • Paket M:                                  64 Euro inkl. 250 Transaktionen
  • Paket M + zusätzlich 25 Euro für jedes weitere Paket mit 250 Transaktionen

Die Apotheken müssen sich dabei für ein Jahr binden. Kalkulieren, wie viele Transaktionen sie erwarten, müssen sie allerdings nicht: Jeder Monat starte mit dem Paket S, heißt es in dem Schreiben der Gedisa an die Apotheken. Sie könnten dann entscheiden, ob sie bei Bedarf die nächste Stufe in Anspruch nehmen. Auch eine Automatisierung sei möglich.

So wurde der Preis kalkuliert

Die Gedisa erklärt auch, wie sie die Kosten kalkuliert hat. Die Grundlage bildeten die Fixkosten sowie die variablen Transaktionskosten, z. B. für den SMS-Versand pro Übertragung, heißt es. Versteckte Nebenkosten oder Transaktionsgebühren gebe es nicht.

Ab August 2024 soll die Lösung der Gedisa demnach zur Verfügung stehen. Gebucht werden könne bereits ab Juni. Offenbar sieht sich die Gedisa aber in der Pflicht zu erklären, warum sich die Apotheken bis August gedulden müssen, die Versender das Verfahren aber bereits anbieten. Denn in dem Schreiben heißt es: „Die technische Umsetzung stellt alle Anbieter von CardLink-Lösungen für Vor-Ort-Apotheken vor eine große technische Herausforderung. Die bisher durch europäische Versandhandelsapotheken etablierte Lösung von nur einer Kundenapp mit nur einer Apotheke und nur einem Warenwirtschaftssystem, muss einer globalen Lösung mit einer Vielzahl von Kundenapps, einer Vielzahl von Vor-Ort-Apotheken mit unterschiedlicher technischer Ausstattung weichen. Dieser Herausforderung stellen wir uns gern – jedoch benötigen wir Zeit für eine technisch so anspruchsvolle Lösung.“


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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