Geschäftszahlen erstes Quartal

Appetitzügler treiben Umsatz von Novo Nordisk an

München - 03.05.2024, 11:10 Uhr

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk profitiert vor allem vom Hype um seine Arzneimittel gegen Diabetes. (Foto: IMAGO / Dean Pictures)

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk profitiert vor allem vom Hype um seine Arzneimittel gegen Diabetes. (Foto: IMAGO / Dean Pictures)


Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat im ersten Quartal 2024 aufgrund der großen Nachfrage nach seinen Appetitzüglern einen deutlichen Zuwachs bei Umsatz und Gewinn verzeichnet. Das Abnehmmittel Wegovy und das auf demselben Wirkstoff (Semaglutid) basierende Diabetesmittel Ozempic treffen vor allem in den USA auf eine sehr hohe Nachfrage. Angesichts des guten Jahresstarts zeigte sich das Management für 2024 etwas optimistischer als bisher.

Den Angaben zufolge stieg der Umsatz von Novo Nordisk im ersten Quartal gegenüber der Vorjahreszeit um 22 Prozent auf 65,35 Milliarden Dänische Kronen (rund 8,8 Milliarden Euro). Währungsbereinigt lag der Zuwachs bei 24 Prozent. Der operative Gewinn legte um 27 Prozent auf 31,85 Milliarden Kronen zu. Unter dem Strich stand mit 25,4 Milliarden Kronen ein 28 Prozent höherer Gewinn als im Vorjahr. Dabei profitierte Novo Nordisk von einem robusten Geschäft mit seinen Produkten gegen Diabetes und Fettleibigkeit und rechnet auch in Zukunft mit einer weiter anziehenden Nachfrage.

Jede Woche 20.000 neue Patienten in den USA

Nach den Worten von Negelle Morris, die unter anderem für die Geschäfte mit Arzneimitteln gegen Fettleibigkeit verantwortlich ist, beginnen jede Woche etwa 20.000 Patienten in den USA mit der Behandlung. „Wir gehen davon aus, dass diese Zahl weiter steigen wird“, sagte die Managerin. Im Dezember seien es noch etwa 5000 pro Woche gewesen.

 

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Das Unternehmen kommt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa angesichts der starken Nachfrage mit der Herstellung des Mittels momentan kaum hinterher. Das habe den Wegovy-Umsatz im ersten Quartal etwas gebremst. Die Produktion soll mit Milliardeninvestitionen zwar kräftig hochgefahren werden, doch momentan beschränkten die Dänen noch den Zugang zu den gering dosierten Einheiten des Medikaments, die für gewöhnlich zu Beginn einer Therapie genommen werden. So soll der Zustrom an neuen Kunden reguliert werden, um den Patienten anschließend gesicherten Zugang zu den höheren Dosen zu geben, die meistens längerfristig genommen werden müssen.

Starkes Wachstum bei Therapien gegen Fettleibigkeit

Novo Nordisk ist nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von 55 Prozent Weltmarktführer für GLP-1-Mittel, die das Hungergefühl unterdrücken. Größter Konkurrent ist der US-Pharmakonzern Eli Lilly. Auch dieser war dank stark laufender Geschäft gut ins Jahr gestartet und hatte Anfang der Woche seine Jahresprognose angehoben. Nach Schätzungen von Bloomberg könnte der Markt für Therapien gegen Fettleibigkeit bis 2030 auf 80 Milliarden Dollar wachsen.

Novo Nordisk erhöhte laut dpa bei den Prognosen für Umsatz und operatives Ergebnis die Spanne am unteren und oberen Ende um jeweils einen Prozentpunkt. Der Umsatz soll im laufenden Jahr nun währungsbereinigt um 19 bis 27 Prozent steigen, der operative Gewinn um 22 bis 30 Prozent.

Die Aktie des Pharmakonzerns hat in den vergangenen Jahren und Monaten kontinuierlich zugelegt. Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 411 Milliarden Euro ist Novo Nordisk derzeit das wertvollste börsennotierte Unternehmen Europas.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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