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Apothekerinnen und Apotheker in roten T-Shirts, die Apotheke in rot und schwarz, abgehängtes Apotheken-A: In den vergangenen Tagen hatte es Unmut über die neueste Protestkampagne der ABDA gegeben. Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wandte sich an diesem Freitag an die Apothekerschaft, erläuterte die Hintergründe und rief erneut zur Geschlossenheit auf.
Am kommenden Montag startet die neue Kampagne der ABDA. „Gesundheit sichern. Die Apotheke“, so der Name. Einer der sogenannten Claims lautet: „Wir sehen rot“. Apothekenteams können sich dann rot kleiden und in der Offizin Plakate aufhängen. Das Ziel sei, stets mit den Patientinnen und Patienten ins Gespräch zu kommen, erläuterte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening Anfang der Woche bei der Vorstellung.
Offensichtlich sind aber noch viele Fragen offengeblieben. In den sozialen Medien hatte es Kritik und Unverständnis für die zahnlos anmutende neue Kampagne gegeben. Overwiening wendete sich an diesem Freitag in einem im ABDA-Newsroom veröffentlichten Video an die Apothekerschaft, um die Gründe für den Protest zu erklären.
Warten auf den Referentenentwurf?
Die ABDA-Chefin erinnerte daran, dass von Beginn an kommuniziert wurde, dass die Kampagne sich an den Inhalten und dem Zeitplan des Gesetzgebungsverfahrens für die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Apothekenreform orientieren werde. Zum jetzigen Zeitpunkt, wo noch kein Referentenentwurf vorliegt, mache es keinen Sinn, „schärfste Maßnahmen“ zu ergreifen. Wut ersetze keine Strategie. Man werde im Gesetzgebungsverfahren noch in Phasen kommen, wo man „deutlich vehementer auf die Schieflage der Apotheke hinweisen“ müsse.
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Derzeit würden die großen Arzneimittel-Versenderkonzerne auf allen Fernsehkanälen um die Patientinnen und Patienten „buhlen“. „Wir werden in dieser Phase nicht schließen und der Bevölkerung signalisieren, dass es Alternativen zu uns gebe.“ Ganz im Gegenteil, so Overwiening. In den kommenden Wochen werde man mit einer neuen Kampagne zeigen, dass das E-Rezept in die Apotheke vor Ort gehöre. „Nur dann sind Patientinnen und Patienten sicher versorgt.“
Wissenschaftliche Unterstützung
Eingebettet in die gegenwärtige Kampagne sei auch das in der kommenden Woche stattfindende DAV-Wirtschaftsforum. Auf diesem werden der frühere Richter am Bundesverfassungsgericht Professor Udo Di Fabio und der Gießener Volkswirt Professor Georg Götz Gutachten vorstellen, „um die Bevölkerung wissenschaftlich verbürgt über die Situation der Apotheken aufzuklären“.
Bevölkerung „schonungslos“ informieren
Sobald man den Referentenentwurf kenne – und sollte dieser nicht zur Stabilisierung der Apotheken beitragen – werde man mit „schärfsten Maßnahmen“ protestieren. Man könne aber nicht weiter warten und müsse wegen der „prekären Lage in unseren Apotheken“ schon jetzt die Bevölkerung „schonungslos“ informieren.
Damit die Aktionen nun erfolgreich sind, brauche es „unbedingte Geschlossenheit“. Diese sei mit den täglichen persönlichen Kontakten mit Patientinnen und Patienten „das wichtigste Instrument in der politischen Auseinandersetzung“.
6 Kommentare
Warten auf den Entwurf.
von Kleiner Apotheker am 22.04.2024 um 11:50 Uhr
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von Wolfgang Steffan am 22.04.2024 um 11:01 Uhr
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von Dr. Dr. Thomas Richter am 20.04.2024 um 11:58 Uhr
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von Michael Müller am 19.04.2024 um 16:02 Uhr
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