Fälschungen

Ozempic und Saxenda: Großbritannien bestätigt fünf Krankenhausfälle

Stuttgart - 28.11.2023, 09:15 Uhr

Ist in der Flüssigkeit im Pen auch der richtige Wirkstoff enthalten oder handelt es sich um eine Fälschung? (Symbolbild: imago images / NurPhoto)

Ist in der Flüssigkeit im Pen auch der richtige Wirkstoff enthalten oder handelt es sich um eine Fälschung? (Symbolbild: imago images / NurPhoto)


Die britische Arzneimittelbehörde MHRA berichtet über fünf bestätigte Krankenhauseinweisungen nach der Anwendung von gefälschten Pens, die Liraglutid oder Semaglutid enthalten sollten. Offenbar war Insulin in den vermeintlichen Ozempic- und Saxenda-Pens.

Während Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung neue Erkenntnisse zu Ozempic®-Fälschungen zuletzt vor allem in Österreich und zur möglichen Herkunft aus der Türkei zutage gefördert haben, bestätigt mittlerweile die britischen Arzneimittelbehörde MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory Agency), dass es auch in Großbritannien zu Krankenhauseinweisungen in Folge von Fälschungen gekommen ist.

Bereits Ende Oktober hatte die MHRA gemeldet, seit Januar dieses Jahres 369 potenzielle Fälschungen von Ozempic®-Pens (Semaglutid) beschlagnahmt zu haben. Zudem hieß es, dass gefälschte Saxenda®-Pens (Liraglutid) die Öffentlichkeit auf nicht legalem Weg (ohne Rezept) erreicht haben sollen.

Mehr zum Thema

Österreich, Deutschland und Großbritannien

Neue Erkenntnisse zu Ozempic-Fälschungen

Auch legale Vertriebswege betroffen

Novo Nordisk warnt jetzt auch vor Saxenda-Fälschungen

Aus einem „Drug Safety Update“ der MHRA vom 4. November, über welches das „Pharmaceutical Journal“ berichtet, geht nun folgendes hervor: Über das „Yellow-Card“-System zur Meldung von Nebenwirkungsverdachtsfällen in Großbritannien wurden bis zum 20. November 2023 der MHRA 16 Berichte über den Erwerb und den Gebrauch von Produkten gemeldet, die Semaglutid oder Liraglutid enthalten sollten und als Fälschung verdächtigt wurden. 

In fünf Fällen wurde jetzt bestätigt, dass die als Saxenda®- und Ozempic® deklarierten Pens gefälscht waren und Insulin enthielten. Manche der Anwender*innen mussten in die Notaufnahme. Es soll unter anderem zum hypoglykämischen Schock gekommen sein. 

Weitere Details gibt die MHRA nicht bekannt. 

Hypoglykämie erkennen

Frühe Anzeichen können sein: Hungergefühl, große Müdigkeit, Zittrigkeit, Beunruhigung oder Reizbarkeit, schneller oder unregelmäßiger Herzschlag, blasse Haut, Schwitzen, Schwierigkeiten beim Denken und Konzentrieren.

Anzeichen während der Nacht können auch sein: feuchte Laken oder Bettwäsche durch Schweiß, Albträume, Müdigkeit, Reizbarkeit oder Verwirrtheit beim Aufwachen.

Anzeichen für eine schwere Unterzuckerung können sein: Verwirrtheit, seltsame Verhaltensweisen wie undeutliches Sprechen oder Ungeschicklichkeit, Sehstörungen, Krampfanfälle oder Ohnmacht.“ 

Quelle: Mitteilung von Novo Nordisk Austria. Medikamentenfälschungen von Ozempic® (Semaglutid) und Saxenda® (Liraglutid). 27.10.2023, https://www.novonordisk.at/counterfeit-product-warning.html


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Auch legale Vertriebswege betroffen

Novo Nordisk warnt jetzt auch vor Saxenda-Fälschungen

Neue Fälle in Großbritannien

Gefälschte Ozempic-Pens

Vom Gamechanger bei Adipositas über Lieferengpässe zum Fälschungsskandal

Ein Jahr im Zeichen von Ozempic und Co.

Vom Gamechanger bei Adipositas über Lieferengpässe zum Fälschungsskandal

Ein Jahr im Zeichen von Ozempic und Co.

Österreich, Deutschland und Großbritannien

Neue Erkenntnisse zu Ozempic-Fälschungen

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.