Schulterschluss

Schwerin: Heilberufler protestieren am 8. November gemeinsam

Berlin - 24.10.2023, 16:45 Uhr

Am 14. Juni gingen die Apotheker:innen wie hier in Düsseldorf noch alleine auf die Straße – in Schwerin werden es am 8. November bereits mehrere Heilberufler-Gruppen sein. (Foto: imago images / Olaf Döring)

Am 14. Juni gingen die Apotheker:innen wie hier in Düsseldorf noch alleine auf die Straße – in Schwerin werden es am 8. November bereits mehrere Heilberufler-Gruppen sein. (Foto: imago images / Olaf Döring)


Die Gesundheitsversorgung steht vor dem Kollaps – davor warnen Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheker in Mecklenburg-Vorpommern. Am 8. November wollen sie deshalb in Schwerin gemeinsam auf die Straße gehen.

ABDA, Kassenärztliche Bundesvereinigung und Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung hatten in der vergangenen Woche gemeinsam in der Bundespressekonferenz in Berlin einen Notruf abgesetzt. Nun üben auch Vertreterinnen und Vertreter der Heilberufe in Mecklenburg-Vorpommern den Schulterschluss: In Schwerin gehen am 8. November Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheker gemeinsam auf die Straße. Sie wollen vor dem „Gesundheitskollaps“ warnen, die ambulante Gesundheitsversorgung sei in Gefahr. Das geht aus einer Pressemitteilung der Fachärztlichen Vereinigung und des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern vom Dienstag hervor.

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Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheker würden in dem Bundesland ein dichtes und unverzichtbares Netz zur wohnortnahen Gesundheitsversorgung bilden, heißt es in der Pressemitteilung. „Sie sind Teil der kritischen Infrastruktur, ein Wegfall Ihrer Leistungen würde zwangsläufig zum Kollaps der Gesundheitsversorgung führen.“ Der persönliche Einsatz spiegele sich aber nicht in der politischen Wahrnehmung ihrer Probleme wider. „Bürokratie, Personalmangel und Frustration über inkonsistente und insuffiziente gesetzliche Rahmenbedingungen bestimmen weite Teile des Alltags und rauben notwendige Zeit für die Versorgung der Bevölkerung.“ Die Forderungen der Heilberufler würden allerdings seit langem kein Gehör mehr finden, deswegen warne man vor dem „Gesundheitskollaps“. Die Kolleginnen und Kollegen sind aufgerufen, sich um 14 Uhr auf dem Alten Garten in Schwerin zum Protest zu versammeln.

Die Heilberufler fordern:

  • Respekt und Anerkennung für ihren Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung, vor allem für die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
  • Eine klare Bestandsgarantie für die Praxen und Offizinen als unverzichtbarer Bestandteil der lokalen Daseinsvorsorge!
  • Eine Befreiung von den Fesseln einer ausufernden und lähmenden Missbrauchs- und Kontrollbürokratie – Papier heilt keine Krankheiten!
  • Eine Digitalisierung, die uns bei der Arbeit unterstützt und der Versorgung der Patienten dient und die vor allem zuverlässig funktioniert!
  • Die Anerkennung der akuten Bedrohung der wohnortnahen ambulanten Gesundheitsversorgung durch eine verfehlte Gesundheitspolitik – notwendig sind verlässliche Rahmenbedingungen!

Ebenfalls am 8. November findet in Hannover die zentrale Kundgebung des ersten Teils des von der ABDA ausgerufenen Protestmonats statt. Die Veranstaltung mit den anderen Heilberufler-Gruppen sei aber schon länger geplant gewesen, wie der Geschäftsführer des Apothekerverbands Mecklenburg-Vorpommern, Carsten Pelzer, gegenüber der DAZ erklärte. Man werde die Kundgebung in Hannover aber bewerben.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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