Mehr Bewegung, keine Zigaretten

Gesunder Lebensstil führt zu längerem Leben

Stuttgart - 26.07.2023, 13:42 Uhr

Körperliche Aktivität hatte einen besonders starken positiven Einfluss auf das Mortalitätsrisiko. (Foto: wernerimages/AdobeStock)

Körperliche Aktivität hatte einen besonders starken positiven Einfluss auf das Mortalitätsrisiko. (Foto: wernerimages/AdobeStock)


Wer einen gesunden Lebensstil pflegt, lebt länger. Dieses Ergebnis einer kürzlich auf der Konferenz „Nutrition“ vorgestellten, wissenschaftlichen Untersuchung überrascht wenig. Interessant hingegen ist, welche Lebensstilfaktoren hier zu einem deutlichen Zugewinn an Lebensjahren führten. Das Umsetzen aller acht relevanten Faktoren verlängerte die Lebenserwartung von 40-Jährigen dabei um mehr als 20 Jahre.

Heute endet die von der Amerikanischen Gesellschaft für Ernährung organisierte Konferenz „Nutrition 2023“ in Boston. Unter den hier vorgestellten wissenschaftlichen Arbeiten sorgte bislang besonders eine für Schlagzeilen. Unter dem Titel „Eight Modifiable Lifestyle Factors Associated With Increased Life Expectancy Among 719,147 U.S. Veterans” präsentierte Xuan-Mai T. Nguyen von der Universität Illinois welche Rückschlüsse die von ihr erhobenen Daten auf den Zusammenhang zwischen dem Lebensstil und der Lebenserwartung zuließen (zu Deutsch etwa „Acht beeinflussbare Lebensstilfaktoren, die mit einer Steigerung der Lebenserwartung assoziiert sind bei 719.147 US-Veteranen“).

Hierfür hatten sie und ihre Kolleg:innen Daten von über 700.000 US-Veteranen im Alter von 40 bis 99 Jahren ausgewertet. Diese nahmen im Zeitraum 2011 bis 2019 am Million Veteran Program teil, einem nationalen Forschungsprogramm der USA. Der Datensatz umfasste dabei 1,13 Millionen Personenjahre und es traten 33.375 Todesfälle ein. Spezifisch für das Geschlecht und Alter wurden Mortalitätsraten sowie das Mortalitätsrisiko berechnet und mit acht Lebensstilfaktoren in Verbindung gebracht. Diese lauten:

  • Nicht rauchen,
  • körperlich aktiv sein,
  • keine regelmäßigen Alkoholexzesse,
  • gute Schlafhygiene,
  • gute Ernährung,
  • wenig Stress,
  • positive soziale Beziehungen
  • und keine Opioidabhängigkeit.

Insgesamt wurde beobachtet, dass die Mortalitätsrate pro 1000 Personenjahren bei Personen, die keinen der acht Faktoren umsetzen, zehnmal so hoch war, wie bei Personen, die alle Faktoren umsetzten. Besonders stark zu einer Senkung des adjustierten Mortalitätsrisikos trugen dabei die körperliche Aktivität, die nicht vorhandene Opioidabhängigkeit und die Rauchfreiheit bei (HR 0,54; 0,62 und 0,71). Für Personen im Alter von 40 Jahren berechneten die Wissenschaftler:innen eine Steigerung der Lebenserwartung um 23,7 Jahre (bei Männern) bzw. um 22,6 Jahre (bei Frauen), wenn alle acht Lebensstilfaktoren umgesetzt wurden.

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Den eigenen Lebensstil zu überdenken, lohnt sich also. Erstautorin Nguyen wird von der Deutschen Presse Agentur wie folgt zitiert: „Je früher, desto besser, aber selbst, wenn Sie mit 40, 50 oder 60 nur eine kleine Änderung vornehmen, ist es immer noch von Vorteil.“

Quelle

Nguyen XMT et al. Eight Modifiable Lifestyle Factors Associated With Increased Life Expectancy Among 719,147 U.S. Veterans. Posterpräsentation am 24.07.2023 auf der Konferenz „Nutrition 2023“. Abstract einsehbar unter: https://nutrition2023.eventscribe.net/index.asp?presTarget=2435709


Gesa Gnegel, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (gg)
redaktion@daz.online


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