ABDA-Mitgliederversammlung

Daten-Hub soll in die nächste Phase gehen

Berlin - 27.06.2023, 17:55 Uhr

Die ABDA will einen Daten-Hub schaffen, in den automatisiert über eine Schnittstelle zur Apothekensoftware Daten fließen. (Foto: bernardbodo / AdobeStock)

Die ABDA will einen Daten-Hub schaffen, in den automatisiert über eine Schnittstelle zur Apothekensoftware Daten fließen. (Foto: bernardbodo / AdobeStock)


Am morgigen Mittwoch tagt die ABDA-Mitgliederversammlung. Wichtige Punkte auf der Tagesordnung sind unter anderem der Haushalt – er sieht beachtliche Beitragssatzsteigerungen vor – und der geplante neue Daten-Hub mitsamt Kostenschätzung.

Die ABDA-Mitgliederversammlung kommt am morgigen Mittwoch im Berliner Apothekerhaus zu ihrer Sommer-Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung steht nach dem Bericht der ABDA-Präsidentin und des Hauptgeschäftsführers zur aktuellen politischen Lage der ABDA-Daten-Hub. Die Ergebnisse der ersten Projektphase werden vorgestellt – und eine Kostenschätzung für die nächsten Projektphasen.

Über den Daten-Hub, dem noch der frühere DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich den Weg bereitet hat, sollen künftig mehr Daten von Apotheken gesammelt werden. Und dies soll – anders als beim bisherigen Daten-Panel, das vielen Apothekenleiter:innen offensichtlich zu viel Arbeit bereitete – weitgehend automatisch erfolgen. Stimmt der oder die Apothekeninhaber:in zu, sollen die unbearbeitete Rohdaten über eine Schnittstelle regelmäßig aus den Apothekensoftwaresystemen an eine zentrale Datensammelstelle der ABDA übermittelt werden. Die so gewonnenen Daten sollen dann, wo dies sinnvoll möglich ist, mit bestehenden Daten von ABDA und verbundenen Institutionen und Einheiten ergänzt und zusammengeführt werden.

Der Hintergrund ist leicht erklärt: Auch wenn die ABDA zahlreiche Daten zur Verfügung stellt, etwa aktuell wieder in ihrer Zahlen-Daten-Fakten-Broschüre, ebenso das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut (DAPI), begegnen Politik und Kassen diesen immer wieder skeptisch. Künftig soll es für die politische Interessenvertretung eine Datenbasis geben, an der niemand mehr zweifeln kann.

Die Projektphase 1 ist bereits abgeschlossen. Ihr Ziel war, das grundlegende Konzept der ABDA für den Hub durch externe Berater zu evaluieren. Ist es wirklich machbar und was wird es in den weiteren Projektphasen kosten? Bereits im April 2023 wurden die Ergebnisse der von der Comline GmbH durchgeführten Evaluation dem Geschäftsführenden ABDA-Vorstand vorgestellt. Dieser hat die Ergebnisse abgenommen und befürwortet eine Fortführung des Projekts. Nun ist also die Mitgliederversammlung am Zug. Sie soll sich ebenfalls dafür auszusprechen, dass der Daten-Hub weiterläuft – mit demselben Beratungsunternehmen. Zudem soll sie den ABDA-Gesamtvorstand ermächtigen, auf Basis der Ergebnisse der Projektphase 2, in der die Details zu den Projektteilen auszuarbeiten sind, über einen Übergang zu Projektphase 3 (insbesondere Programmierung) und die notwendigen Auftragsvergaben zu beschließen.

Mehr als 1,2 Millionen Euro veranschlagt

Während die Finanzierung der Projektphase 1 durch die Umwidmung existierender Projektmittel im ABDA-Haushalt möglich war, muss nun für die nächsten Phasen ein Extra-Posten für den Daten-Hub geschaffen werden. Die Kosten werden auf 1,26 Millionen Euro netto eingeschätzt. 

Was den anstehenden Haushalts-Beschluss betrifft, so sollen Beiträge der Mitgliedsorganisationen gegenüber 2023 um durchschnittlich 17,9 Prozent steigen. Das Beitragsvolumen soll von 19,59 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 23,1 Millionen Euro im Jahr 2024 angehoben werden. Das ist ein Zuwachs deutlich über der Inflationsrate – auch wenn die ABDA das Plus vor allem mit den immens steigenden Kosten begründet.

Weiterer Tagesordnungspunkt ist die Berichterstattung über das Schicksal der Apothekertags-Anträge des vergangenen Jahres. Zudem geht es um das „Gesamtkonzept Organisationsüberprüfung von ABDA, BAK und DAV“ – dahinter steckt die Strukturanalyse, zu der ein Beschluss gefasst werden soll.

Nicht zuletzt, sondern sogar zu Beginn der Mitgliederversammlung, soll zudem die Hans-Meyer-Medaille an den früheren ABDA-Präsidenten Friedemann Schmidt verliehen werden.


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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