… soll aber künftig kommen
Doch Langguth erwartet hier Besserung. Denn mit der neuen Digitalstrategie des Bundes solle die Gematik die Gesamtverantwortung übernehmen. Mit der geplanten Komplettübernahme durch den Bund werde die Zuständigkeit der Selbstverwaltung enden, aber es sei vorgesehen, die Nutzer, also Ärzte und Apotheker, aktiv in die Konzeption einzubinden. Die Gematik solle die Technik weiterhin nicht selbst entwickeln. Das Vetorecht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik und des Bundesdatenschutzbeauftragten, das bisher blockierend gewirkt habe, solle entfallen. Damit werde sich der Weg einer Idee zur Praxis wesentlich ändern, erwartet Langguth, aber dies sei bisher nur ein White Paper des Ministeriums. Der erwartete Referentenentwurf werde spannend, meint Langguth.
Langguth erwartet schnellere Arbeit in Apotheken
Als wichtigste Anwendungen der TI betrachtet der Gematik-Kenner derzeit die elektronische Patientenakte (ePA) und für die Apotheken besonders das E-Rezept. Für die weitere Entwicklung des E-Rezepts ist Langguth zuversichtlich, aber er bezweifelte, dass alle Rezeptarten bis 2026 komplett digital abgewickelt werden, insbesondere wegen der Formalitäten bei BtM-Rezepten. Der IT-Berater kündigte an, dass in Kürze eine Übertragungsmöglichkeit vorgestellt werden soll, bei der der Patient den Code in der Arztpraxis mit dem Smartphone fotografieren und dann in der Apotheke vorlegen oder über eine Drittanbieter-App dorthin weiterleiten kann. Als häufigsten Übertragungsweg erwartet er jedoch die Übermittlung über die elektronische Gesundheitskarte in der Apotheke vor Ort.
Langguth prognostizierte eine zunehmende Bedeutung der TI für die Apotheken. „Die TI und ihre Anwendungen sind da und gehen nicht weg“, erklärte er. Dazu gehöre auch die Kommunikation mit Ärzten über KIM als Faxersatz. Dies werde die Heimbelieferung effizient machen. Außerdem erwartet Langguth Erleichterungen für Medikationsanalysen. Denn mit der ePA und dem elektronische Medikationsplan gebe es dafür eine gute Datenbasis. Insgesamt ist Langguth zuversichtlich, dass die Digitalisierung die Arbeit in der Apotheke beschleunigt, wenn sich die Arbeitsabläufe erst einmal eingespielt haben.
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