Vorteile für Ärzte und Apotheker
Ein Zurück zum Papier konnten sich nämlich weder Patienten noch Praxen vorstellen. Die Ärzte hatten laut eigener Aussage in der Pandemie die papierlosen Verordnungen schätzen gelernt: Sie sparen Papier und der Aufwand ist derselbe. Eine separate Signatur ist nicht erforderlich. Wird auf Speichern geklickt, ist das Rezept signiert. Somit gab es, anders als in Deutschland, von dieser Seite keinen Widerstand. Und auch die Apotheken sahen schnell die Vorteile: die Zahl der Falschabgaben wurde durch Vorladen der Verordnung massiv reduziert und der Aufwand für die Abrechnung halbierte sich. Zudem hatten sich die Patienten bereits daran gewöhnt, keine Verordnung mehr in der Hand zu haben. Ausgedruckte E-Rezepte spielen in Österreich tatsächlich kaum noch eine Rolle, Haupteinlösemedium ist die eCard.
Wirtschaftlicher Zwang für die Leistungserbringer
Ein weiterer Unterschied zu Deutschland: Maßgeblicher Treiber des E-Rezepts ist in Österreich der Dachverband der Sozialversicherungen. Entwickelt wurde es von einer 100-prozentigen Tochter, der SVC (Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsgesellschaft m.b.H). Diese hat ihre Leistungserbringer zur elektronischen Abrechnung verpflichtet, um den Verwaltungs- und Lageraufwand für die Papierverordnungen zu reduzieren. Es besteht also ein gewisser wirtschaftlicher Zwang für die Leistungserbringer.
1 Kommentar
RXVV?
von Jörg Wemsewitz am 19.04.2023 um 17:23 Uhr
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