Haben Halsschmerztabletten gegenüber Bonbons keinen Vorteil?
Die systemische Einnahme von Ibuprofen „zur kurzzeitigen symptomatischen Therapie von Halsschmerzen“ wird in der Leitlinie auch für Kinder als geeignet beschrieben. Wer jedoch keine Schmerztabletten einnehmen und seinen Kindern auch keine Zäpfchen oder Säfte verabreichen möchte, hat auch laut Leitlinie weitere Optionen, die Symptome lokal zu lindern. So heißt es dort: „Als Lokaltherapeutika können sowohl nicht-medikamentöse Lutschtabletten als auch medikamentöse Lutschtabletten, die Lokalanästhetika und/ oder Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) enthalten, mit dem Ziel der Symptomlinderung empfohlen werden.“ Lokalantiseptika und/oder Antibiotika sollen hingegen nicht enthalten sein.
Die Studienlage zur lokalen Therapie von Halsschmerzen sei allerdings insgesamt oft von geringer Qualität, ihre Bedeutung liege vor allem in der Annahme, „eine wirksame lokale Schmerztherapie könnte den Verzicht auf Antibiotika fördern“. Zudem wird in der Leitlinie darauf verwiesen, dass es sich bei wirkstofffreien Lutschtabletten nicht um reine Placebos handelt, „da Lutschtabletten beim Lutschen die Speichelproduktion anregen und dies schmerzlindernd wirkt“. Tabletten mit Lokalanästhetika und lokalen NSAR seien den wirkstofffreien Lutschtabletten in Studien zwar überlegen, „die Unterschiede waren aber meist gering im Bereich von ca. 1 Punkt auf einer 11-stufigen numerischen Schmerzskala“, heißt es.
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