Hersteller informiert

Lieferengpässe bei Ozempic – kein Ende in Sicht

Stuttgart - 27.03.2023, 16:45 Uhr

Semaglutid wird einmal wöchentlich subkutan appliziert – wenn es denn verfügbar ist. (Foto: myskin / AdobeStock)

Semaglutid wird einmal wöchentlich subkutan appliziert – wenn es denn verfügbar ist. (Foto: myskin / AdobeStock)


Eigentlich hätte Ozempic (Semaglutid) bereits ab dem 16. Januar wieder problemlos lieferbar sein sollen. Doch wie viele Apothekenteams sicher bereits festgestellt haben, ist die Versorgungslage nach wie vor angespannt. Eine Besserung in den nächsten Monaten ist nicht abzusehen.

Nach wie vor ist Ozempic® (Semaglutid) nur schwer zu bekommen. Als Grund hierfür gibt der Hersteller Novo Nordisk in einem mit der EMA (europäische Arzneimittelbehörde) und dem BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) abgestimmten Informationsschreiben die unerwartet stark gestiegene Nachfrage nach dem Glucagon-like Peptide-1-(GLP-1)-Rezeptoragonisten an.

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Es käme dadurch wiederholt zu vorübergehenden Lieferengpässen, die voraussichtlich im Jahr 2023 andauern werden. Ein Qualitätsmangel oder Sicherheitsproblem im Zusammenhang mit dem Produkt bestehe jedoch nicht.


„Die Lieferkapazitäten werden zwar weiter zunehmen, es ist jedoch noch nicht absehbar, wann diese ausreichen werden, um die Nachfrage vollständig zu decken.“

Informationsschreiben „Ozempic® (Semaglutid) Injektionslösung im Fertigpen: Lieferengpässe“ des Herstellers Novo Nordisk, März 2023


Patient:innen, die mit Semaglutid behandelt werden, sollen auf die angespannte Liefersituation aufmerksam gemacht werden. Um Hyperglykämien zu vermeiden, sollen sie keine Injektionen auslassen bzw. verpassen. Ist Semaglutid zum benötigten Zeitpunkt nicht in ausreichender Menge verfügbar, sind die behandelnden Ärzt:innen dazu angehalten, die betroffenen Patient:innen auf einen anderen GLP-1 Rezeptoragonisten oder andere geeignete Blutzuckersenker umzustellen.

Ferner weist Novo Nordisk nochmals ausdrücklich darauf hin, dass Semaglutid lediglich „zur Behandlung des unzureichend kontrollierten Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität“ als Monotherapie bei Metformin-Unverträglichkeit oder -Kontraindikation oder in Kombination mit anderen Antidiabetika zugelassen ist. Der Einsatz bei anderen Indikationen, wie beispielsweise der Gewichtsregulierung, erfolge off-label und gefährde die ausreichende Versorgung von auf das Arzneimittel angewiesenen Diabetiker:innen. 

Ein Semaglutid-Präparat für die Gewichtsregulation ist in Deutschland zwar zugelassen, aber derzeit noch nicht auf dem Markt.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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