Knapp 7.000 Euro gehen an 89 Apotheken

NNF erlässt ersten Auszahlungsbescheid für pharmazeutische Dienstleistungen

Berlin - 21.09.2022, 12:00 Uhr

 Im Juni 2022 wurden 97 Kunden öffentlicher Apotheken eingehend in der Benutzung eines Inhalators geschult. (s / Foto: Schelbert/DAZ)

 Im Juni 2022 wurden 97 Kunden öffentlicher Apotheken eingehend in der Benutzung eines Inhalators geschult. (s / Foto: Schelbert/DAZ)


Am vergangenen Montag hat der Nacht- und Notdienstfonds des DAV erstmals einen Auszahlungsbescheid für pharmazeutische Dienstleistungen erlassen. Insgesamt knapp 7.000 Euro werden ausgezahlt, begünstigt sind 89 Apotheken.

Es ist eine besondere Premiere: Zum ersten Mal fließt jetzt Geld für das Erbringen pharmazeutischer Dienstleistungen an die Offizinen. Wie der Nacht- und Notdienstfonds des Deutschen Apothekerverbands auf seiner Website informiert, hat er am Montag den ersten Auszahlungsbescheid erlassen. Demnach erhalten 89 Apotheken für das zweite Quartal 2022 insgesamt 6.922,17 Euro aus dem Fonds.

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Wegen der Anlaufphase konnten allerdings noch nicht alle Dienstleistungen aus dem zweiten Quartal an den NNF gemeldet werden, heißt es weiter. „Diese werden den Apotheken dann zusammen mit den Dienstleistungen aus Q3 entgolten.“ Der Schiedsspruch zu den pharmazeutischen Dienstleistungen war am 10. Juni gefallen, seither dürfen die Offizinen sie anbieten.

Eingezahlt wird jedoch bereits seit Ende 2021 – das Geld, das sich nun im Topf befindet, steht den Apotheken später noch zur Auszahlung zur Verfügung. Insgesamt 77.850.013,79 Euro an Treuhandvermögen aus der ersten Jahreshälfte 2022 werden laut NNF in das Ausschüttungsvolumen des dritten Quartals übertragen. Die Verwaltungskostenquote liegt bei 1,59 Prozent.

Diese Leistungen haben die Apotheken erbracht

In der Mitteilung dröselt der NNF zudem auf, welche Leistungen die Apotheken konkret geltend gemacht haben: Im Juni 2022 wurden demnach 97 Kunden öffentlicher Apotheken eingehend in der Benutzung eines Inhalators geschult, bei 89 Hypertonie-Patienten wurde ein standardisierter Blutdruck-Check durchgeführt und von einer erweiterten Medikationsberatung profitierten 31 Patienten mit Polymedikation sowie ein Patient mit oraler Anti-Tumortherapie.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

6.299,17 € für Apothekendienstleistungen

von Dr. Hardt am 26.09.2022 um 8:57 Uhr

… und 1.240.200,00 € hat der NNF für die Verwaltung ausgegeben - Verwaltungsquote 1,59%

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Jackpot!

von Andreas Grünebaum am 21.09.2022 um 18:24 Uhr

Das ist geradezu phantastisch. und dazu noch unglaublich: 89 Apotheken haben beinahe 7.000 Euro erhalten. Das sind ja fast schon 79 Euro pro Apotheke! Wo kommen wir da in Zukunft noch hin? Womöglich sind am Ende auch 7.000 Euro vor Steuer p.a. möglich. Dafür kann jede teilnehmende Apotheke schon fast eine Reinigungsfachkraft oder eine Apothekenboten (nicht pharmazeutisch) bezahlen. Unglaublich!
Ach so, das wird die nächsten beiden Jahre ja schon wieder durch den höheren Kassenabschlag abgeschöpft.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Jackpot

von Thomas Kerlag am 22.09.2022 um 8:19 Uhr

Und mit der Medikationsanalyse AM einsparen und sich selbst abschaffen.
Die Pharmazie ist so ein naiver, infantiler Laden der sich selbst abschaffen.
Tu Gutes, aber lebe dann auch davon richtig

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