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Rundbrief an die Kollegen
Hausärztechef Weigeldt will Dispensierrecht ausweiten
Die seit Kurzem bestehende Möglichkeit, dass Hausärzte das COVID-19-Medikament Paxlovid an ihre Patienten dispensieren und dafür zusätzlich vergütet werden, führt zu Begehrlichkeiten. In einem Rundbrief fordert Ulrich Weigeldt, der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, das Dispensierrecht auf weitere Bereiche auszuweiten.
Arzneimittel selbst abzugeben und dafür Geld zu bekommen, ist eine immer wieder aufs Neue erhobene Forderung von Teilen der Ärzteschaft. Vor allem dann, wenn Apotheken sich aus Sicht von Medizinern auf deren Hoheitsgebiete begeben, z.B. beim Thema Impfen oder bei den pharmazeutischen Dienstleistungen. Nun hat den Ärzten die Pandemie in die Hände gespielt. Da Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach große Mengen des COVID-19-Medikaments Paxlovid eingekauft hat, aber die Ärzte es kaum verordnen, wird ihnen das Dispensieren erlaubt und mit 15 Euro pro Packung versüßt (Das…).
Sehr zur Freude von Ulrich Weigeldt, Chef des Deutschen Hausärzteverbands, der in einem Brief an die „lieben Kolleginnen und Kollegen“ keinen Hehl daraus macht, dass nun ein lange angepeiltes Ziel erreicht wurde: „Damit gibt es in Deutschland erstmals ein hausärztliches Dispensierrecht! Hierfür haben wir uns als Verband mit Nachdruck eingesetzt“, heißt es.
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Doch dabei soll es nicht bleiben. Weigeldt lässt in seinem Brief keine Zweifel daran, dass dies nur der Anfang sein kann. So will er sich dafür einsetzen, dass die Abgabe von Paxlovid durch Hausärzte, die zunächst bis zum April 2023 erlaubt werden soll, unbefristet ermöglicht wird.
Will Weigeldt die Politik beim Dispensierrecht für dumm verkaufen?
Zudem macht Weigeldt in seinem Brief klar, dass er eine Ausweitung des Dispensierrechts für notwendig hält. „Es ist begrüßenswert, dass der Gesetzgeber beim ärztlichen Dispensierrecht einen ersten Schritt geht. Wir fordern, dieses auch auf weitere Bereiche, in denen es einen echten Bedarf vieler Patientinnen und Patienten gibt, auszuweiten“, schreibt der Hausärztechef. Und weiter: „Das gilt insbesondere für den Notdienst. Es ist niemandem begreiflich zu machen, weswegen Patientinnen und Patienten, die wir im Notdienst versorgen, im Zweifel das gesamte Wochenende warten müssen, bis sie an ihre Medikamente kommen.“
Diese Begründung ist schon erstaunlich. Zum einen ist die direkte Anwendung eines Medikaments im Rahmen eines Hausbesuchs bereits heute möglich – es gibt halt kein zusätzliches Geld dafür. Zum anderen gibt es eine flächendeckende Notdienstbereitschaft der Apotheken. Damit ist die Arzneimittelversorgung der Patienten auch am Wochenende gesichert. Bleibt die Frage: Weiß Weigeldt das am Ende nicht? Oder, was wahrscheinlicher ist, will er die Adressaten seiner Forderung für dumm verkaufen?
5 Kommentare
Einfach nach Österreich schauen
von ratatosk am 05.09.2022 um 17:00 Uhr
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Weigeldt et. alt.
von Dr.Diefenbach am 26.08.2022 um 21:41 Uhr
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Paxlovid wird zeigen wo die Reise
von Bernd Küsens am 26.08.2022 um 18:21 Uhr
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AW: @Bernd Küsens
von Andreas Grünebaum am 26.08.2022 um 19:57 Uhr
Paxlovid wird zeigen wo die Reise hingeht
von Andreas Grünebaum am 26.08.2022 um 16:59 Uhr
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