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AVNR-Chef Thomas Preis
Apotheken sollten Paxlovid nach positivem PCR-Test direkt abgeben dürfen
Das Bundesgesundheitsministerium plant, die Abgabe von COVID-19-Arzneimitteln wie Paxlovid künftig in die Hände der Ärzte zu legen. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, hat allerdings eine andere Idee, um diesen bislang dümpelnden Therapien einen Schub zu geben: Apotheken sollten Paxlovid direkt an die Patienten abgeben können, wenn ihnen zuvor ein positives PCR-Ergebnis vorgelegt wurde.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat in den vergangenen Wochen immer wieder darauf hingewiesen: Paxlovid wirkt. Kurz nach der Infektion bei älteren Menschen eingesetzt, senke das antivirale Arzneimittel das Risiko für Krankenhauseinweisung um 90 Prozent, die Sterblichkeit um 70 Prozent. Doch es kommt viel zu selten zum Einsatz – Ärzte und Ärztinnen fühlen sich nicht ausreichend informiert und / oder haben Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen. Und so dümpeln die in großer Menge vom Bund beschafften Arzneimittel in den Großhandelslagern. Lauterbach hatte angekündigt, mit den Hausärzten ein System vorzubereiten, damit sich dies ändert.
Mittlerweile ist aus seinem Haus zu vernehmen, dass ein Konzept erarbeitet wurde – auch der Corona-ExpertInnenrat der Bundesregierung war hierzu aufgefordert. Es sieht vor, dass Ärzte Paxlovid, aber auch den monoklonalen Antikörper Evusheld, selbst dispensieren können. Eine Vergütung soll es dafür auch gegeben. Geregelt werden soll dies über eine Rechtsverordnung – im Bewusstsein, dass damit das Apothekenprivileg der Arzneimittelabgabe umgangen wird.
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Dass Apotheken dies nicht gefallen kann, liegt auf der Hand. Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, hat sich nun mit einer anderen Idee zu Wort gemeldet. Er dreht den Spieß um: Nicht die Beschaffung über die Apotheke hält er für problematisch, sondern den Gang zum Arzt: „Nach einem positiven PCR-Test-Ergebnis erst noch in die Arztpraxis zu gehen, um sich Paxlovid abzuholen, bedeutet für die Patienten, dass wertvolle Zeit für eine schnelle Therapie verloren geht“, erklärt er gegenüber der DAZ. „Die bessere Lösung wäre die direkte Abgabe von Paxlovid an die Patienten durch Apotheken nach Vorlage eines positiven PCR-Ergebnisses – gegebenenfalls auch nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt.“
So sei es auch in den USA jetzt möglich, betont Preis. Er ist überzeugt: Gerade die gute Erreichbarkeit und langen Öffnungszeiten der Apotheken ermöglichten eine sichere und verzögerungsfreie Versorgung und Therapie. Zudem: „Die zahlreichen Interaktionen von Paxlovid mit anderen Arzneimitteln bedürfen sowieso der Fachkunde der Pharmazeut:innen.“
Und der AVNR-Vorsitzende weist auf einen weiteren Punkt hin: Die richtige Lagerung, über die man sich in Arztpraxen möglicherweise nicht so viele Gedanken macht. „Gerade bei den aktuell heißen Temperaturen muss bei so einem wichtigen Medikament wie Paxlovid und Evusheld die Wirksamkeit und Qualität durch korrekte Lagerung gewährleistet bleiben“, mahnt Preis. Laut Apothekenbetriebsordnung müssen Apotheken eine Lagerung unterhalb einer Temperatur von 25°C sicherstellen. Auch die Anlieferung der Arzneimittel durch den pharmazeutischen Großhandel erfolgt temperaturkontrolliert.
Wie sich die Pläne im Hause Lauterbach nun konkretisieren, bleibt abzuwarten.
3 Kommentare
Falsch herum gedacht!
von Dr. House am 19.07.2022 um 15:20 Uhr
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Lauterbach...
von Was soll der Quatsch? am 19.07.2022 um 11:29 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Lauterbach
von Thomas B am 19.07.2022 um 19:59 Uhr
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