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Automatische Substitution
Lauterbach zweifelt an Biosimilar-Austausch in Apotheken
Noch in diesem Jahr soll der automatische Austausch von Biologika gegen Biosimilars in den Apotheken kommen. Die Kritik vonseiten der Ärzte- und Apothekerschaft, der Pharmaindustrie und der Patientenvertreter reißt nicht ab. Nun äußert sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu diesem Thema – wagt er die Rolle rückwärts und stoppt das Vorhaben?
Im August soll sie kommen: die automatische Substitution von Biologika gegen Biosimilars in den Apotheken. Seit Monaten trommelt allen voran die Pharmaindustrie gegen dieses Vorhaben, deutliche Kritik ist aber auch aus den Lagern der Ärzte- und Apothekerschaft sowie der Patientenvertreter zu vernehmen. Allein die Krankenkassen wittern massives Einsparpotenzial und sehen keine Probleme bei einem Austausch der Originalia gegen Nachahmerpräparate in den Apotheken.
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Die gesetzliche Grundlage findet sich im Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung, das der Deutsche Bundestag im Jahr 2019 verabschiedet hat. Die Details soll der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) regeln, der bereits Stellungnahmen der betroffenen Verbände eingeholt hat. Die DAZ berichtete ausführlich.
In einem Videointerview der neuen Reihe „Biotech-Talk“, die nach eigenen Angaben auch vom Pharmakonzern Biogen unterstützt wird, äußert sich jetzt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eher verhalten zu dem Vorhaben. Zwar wisse man inzwischen, dass es durchaus möglich sei, qualitativ hochwertige Biosimilars zu produzieren, die den Originalpräparaten nicht unterlegen sind. Zudem kristallisiere sich zunehmend ein Preisunterschied zwischen Referenzarzneien und Biosimilars heraus – aus wirtschaftlicher Sicht dürfte das gerade in Zeiten des Spargesetzes ein wichtiger Aspekt sein.
Lauterbach: Mehr Vertrauen bei ärztlichem Austausch?
Ob die Substitution jedoch in den Apotheken stattfinden sollte, ist für Lauterbach nicht geklärt. „Wir werden uns intensiv damit auseinandersetzen“, kündigt er an. „In dieser Frage sichten wir derzeit noch die Literatur. Mein Gefühl ist, dass ein größeres Vertrauen hergestellt werden kann, wenn diese Entscheidung bei den Ärzten getroffen wird und nicht in der Apotheke.“ Er könne sich diesbezüglich konkreter positionieren, wenn die Vorlage des G-BA auf dem Tisch liegt.
Dass eine automatische Substitution die Entwicklung biotechnologisch hergestellter Arzneimittel für die Pharmaindustrie weniger attraktiv machen könnte, glaubt Lauterbach übrigens nicht. Dieses Feld sei „sehr lukrativ für die Hersteller“, ist der Minister überzeugt. Zudem würden die meisten dieser Produkte gar nicht von den Pharmafirmen selbst entwickelt, sondern an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen. Es dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, dass ohne die hohen Gewinne die Arzneimittelkonzerne keine biotechnologischen Wirkstoffe mehr entwickeln würden und damit eine Lücke entstehe. „Die Universitäten arbeiten daran, um die Therapie besser zu machen – unabhängig davon, ob das später über die Apotheke oder den Arzt als Biosimilar verkauft wird.“
Das vollständige Interview finden Sie auf Youtube (ab Minute 47).
3 Kommentare
pharmazeutische Kompetenz
von Michael Nell am 01.07.2022 um 17:19 Uhr
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LOL
von Karl Friedrich Müller am 01.07.2022 um 14:39 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: LOL
von Dr.Diefenbach am 01.07.2022 um 16:21 Uhr
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