Robuste Antikörpertiter gegen Subtypen

Modernas Next-Generation-Impfstoff wirkt auch gegen Omikron BA.4 und BA.5

Stuttgart - 27.06.2022, 09:15 Uhr

Die neuen Daten zur Wirksamkeit gegen BA.4 und BA:5 will Moderna rasch an die Zulassungsbehörden weiterleiten.(Foto: IMAGO / Lobeca)

Die neuen Daten zur Wirksamkeit gegen BA.4 und BA:5 will Moderna rasch an die Zulassungsbehörden weiterleiten.(Foto: IMAGO / Lobeca)


Die EMA prüft Modernas angepassten Corona-Impfstoffkandidaten bereits. Nun liefert das Unternehmen neue Daten, dass der Impfstoffmix mRNA1273.214 auch gegen die Omikron-Subtypen BA.4. und BA.5 hohe Spiegel neutralisierender Antikörper hervorruft.

Veröffentlicht hat Moderna die Daten noch nicht. Doch teilt der COVID-19-Impfstoffhersteller bereits vorab mit, dass sein an Omikron angepasster bivalenter Impfstoffkandidat mRNA1273.214 nach einer zweiten Booster-Impfung die neutralisierenden Antikörpertiter gegen die BA.4- und BA.5-Omikron-Subvarianten um das 5,4-Fache erhöhte (verglichen mit den Werten vor Boosterimpfung), und zwar unabhängig von einer früheren Infektion. Seronegative Teilnehmer:innen zeigten nach der Impfung sogar einen verglichen mit dem Ausgangswert 6,3-fach erhöhten Antikörpertiter.

Robuste Immunantwort gegen BA.4 und BA.5

In Zahlen bedeutet das: Einen Monat nach einem Booster mit mRNA-1273.214 lagen die mittleren geometrischen Neutralisierungstiter gegen BA.4/BA.5 bei allen Teilnehmer:innen bei 941 und bei seronegativen Teilnehmer:innen bei 727. Frühere Studien mit einer dritten Dosis des aktuell zugelassenen Boosters von Moderna hatten zu mittleren geometrischen neutralisierenden Antikörpertitern gegen BA.1 von 629 und gegen Delta von 828 geführt. Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna, kommentiert: „Angesichts der anhaltenden Entwicklung von SARS-CoV-2 freuen wir uns, dass unser Boosterkandidat für den Herbst stark neutralisierende Titer gegen die BA.4- und BA.5-Subvarianten zeigt, die eine wachsende Herausforderung für die weltweite öffentliche Gesundheit darstellen“.

Man wolle die Daten den Zulassungsbehörden „umgehend“ vorlegen. Moderna rechnet damit, dass – so eine Zulassung erfolgt – das Unternehmen noch vor einem Anstieg der SARS-CoV-2-Infektionen durch Omikron-Subvarianten den angepassten Impfstoff ausliefern kann.

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Die ersten Schritte Richtung Zulassung hat Moderna bereits initiiert: Seit 17. Juni läuft das Rolling-Review-Verfahren bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zum angepassten COVID-19-Impfstoff. Das bedeutet: Die EMA prüft den Impfstoff fortlaufend, um eine besonders schnelle Zulassung zu ermöglichen. So soll die EMA Moderna zufolge nun auch rasch diese neuen Daten erhalten, zudem plant das Unternehmen eine Publikation der Studiendaten in einer Fachzeitschrift.

Auch Pfizer/Biontech hat einen angepassten COVID-19-Impfstoff bereits bis zum Rolling-Review-Verfahren bei der EMA gebracht, das fast zeitgleich (15.06.2022) gestartet ist. Der Next-Generation-Impfstoff von Sanofi und GSK ist noch nicht ganz so weit und im Rolling-Review-Verfahren bei der EMA angekommen. Nach mRNA-Grundimmunisierung konnte der Impfstoffkandidat von GSK/ Sanofi den Unternehmen zufolge sogar eine stärkere Immunantwort hervorrufen als eine Boosterimpfung mit Comirnaty.


Celine Bichay, Apothekerin, Redakteurin DAZ
redaktion@daz.online


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