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Gematik-Appell an Software-Hersteller
E-Rezept-Funktion soll Standardeinstellung in PVS-Systemen werden
Mit sanftem Druck will die Gematik jetzt dafür sorgen, dass Ärztinnen und Ärzte mehr E-Rezepte ausstellen als bisher: Nach DAZ-Information sind die Praxissoftware-Hersteller nun angehalten, die E-Rezept-Funktion für Praxen als Standard-Voreinstellung auszuliefern. Aufseiten der Ärzteschaft dürfte sich die Begeisterung in Grenzen halten: Sie beklagt laut den Ergebnissen einer KBV-Umfrage massive technische Probleme im Zusammenhang mit dem E-Rezept.
Fast 14.000 E-Rezepte sind nach Angaben der Gematik bisher ausgestellt und eingelöst worden – man nähert sich also langsam dem Ziel von 30.000 elektronischen Verordnungen. Allerdings munkelt man in der Branche, das Ausstellen erfolge schwerpunktmäßig in bestimmten Praxen und das Einlösen in einigen wenigen Apotheken, sodass die meisten Ärztinnen und Ärzte sowie viele Apothekenteams bisher nicht mit den elektronischen Verordnungen in Kontakt gekommen seien.
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Als Grund dafür, dass es dem Projekt E-Rezept offenbar noch immer an Schwung mangelt, wird oft genannt, dass die Hersteller der Praxisverwaltungssysteme bisher wohl nicht mit besonders viel Verve an die Aufgabe herangehen. Auch aufseiten der Warenwirtschaftssysteme der Apotheken scheint noch Luft nach oben zu bleiben: Noch immer warten Kunden von CGM Lauer und ADG auf das nötige Update, um tatsächlich E-Rezepte beliefern zu können.
Die Gematik versucht es nun offenbar mit sanftem Druck: Wie eine Sprecherin auf Nachfrage der DAZ erklärt, seien die Software-Hersteller jetzt angehalten, die E-Rezept-Funktion für Praxen in den Praxisverwaltungssystemen „nicht nur rechtzeitig, sondern am liebsten direkt als Standard voreingestellt auszuliefern, mindestens aber ebenso leicht aktivierbar zu gestalten, um den bevorstehenden Rollout des E-Rezepts von dieser Seite bestmöglich zu unterstützen“. Momentan sei erkennbar, dass die Anbieter „das sehr unterschiedlich handhaben und damit viele Ärztinnen und Ärzte noch keine einfache Möglichkeit haben, die E-Rezept Funktion zu aktivieren und zu testen“.
KBV-Umfrage: Was sind Hürden für die Praxen?
Weshalb es in Sachen E-Rezept ebenso wie bei der Einführung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) bisher eher schleppend vorangeht, wollte auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) wissen. Sie befragte dazu Ende April in einer Online-Umfrage rund 6.000 Arztpraxen.
Das Ergebnis: „Als besonders störend wurden wiederholte Konnektor- und Programmabstürze sowie häufige Fehlermeldungen genannt“, berichtet die KBV in ihren „Praxisnachrichten“ vom gestrigen Donnerstag. Für mehr als 60 Prozent der Praxen, die die eAU noch nicht einsetzen, stellten Probleme mit der Telematikinfrastruktur einen der Hauptgründe dar, warum sie weiterhin das alte Verfahren nutzen. Technische Probleme auch mit der Software oder dem KIM-Dienst würden zum Teil über Monate nicht behoben. Keiner fühle sich zuständig, heißt es.
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