- DAZ.online
- News
- Pharmazie
- Sonnenschutz: chemische ...
Erheblich verringerter Lichtschutzfaktor
Sonnenschutz: chemische UV-Filter besser nicht mit Zinkoxid kombinieren
Zinkoxid führt zum Abbau von organischen Lichtschutzfaktoren
Alle fünf reinen UV-Filter-Mischungen wiesen nur einen „geringen“ Photoabbau auf, trotz Avobenzon, das den Wissenschaftler:innen zufolge bekannt dafür ist, dass es photoinstabil ist. Sie schätzen, dass die Hersteller ihre Sonnenschutzcremes bereits in speziellen Verhältnissen formulieren, die eine Photolyse von vornherein minimieren, Octocrylen könne hier eine „signifikant stabilisierende Wirkung“ haben. Anders sah es aus, wenn die UV-Filter-Mischungen zusätzlich ZnO enthielten. Hier verschwand nach UV-Exposition der Absorptionspeak zwischen 350 und 400 nm, was den Forscher:innen zufolge im Einklang mit dem Abbau von Avobenzon steht. Avobenzon sei der einzige enthaltene UV-Filter, der langwellige UV-A-Wellen absorbiere, sodass „es eindeutig eine Veränderung in der Avobenzonstruktur gab, die zum Verlust der UV-A-Absorption in der Mischung führte“, erklären die Wissenschaftler:innen. Sie schätzen, dass reaktive Sauerstoffspezies für den oxidativen Abbau von Avobenzon verantwortlich zeichnen.
Lichtschutzfaktor verringert sich dramatisch
Der Abbau von Avobenzon wirkt sich nach Berechnungen der Wissenschaftler:innen auch auf den Lichtschutzfaktor aus, und zwar je nachdem, ob mikro- oder nanopartikuläres ZnO enthalten war: ZnO-Mikropartikel reduzierten in dem „Sonnenschutz“ mit Avobenzon, Octisalat, Homosalat und Octocrylen (Mischung 1) den UV-A-Schutz um 91,8 Prozent, ZnO-Nanopartikel um 84,3 Prozent. Ohne Zinkoxid verringerte Sonnenlicht den UV-A-Schutz in der „Sonnencreme“ hingegen nur um 15,8 Prozent. Doch kompensiert das zugegebene Zinkoxid nicht diesen Verlust? Immerhin ist Zinkoxid ebenfalls eine UV-Filter-Substanz. Die Wissenschaftler:innen sind skeptisch.
Zinkoxid kompensiert abgebauten Lichtschutzfaktor nicht
Unter Versuchsbedingungen enthielt der „Sonnenschutz“ nur 6 Prozent ZnO – auf dem Markt üblich seien 12 bis 24 Prozent ZnO, wenn dies als alleiniger UV-Blocker zum Einsatz kommt. Daher könne man nicht davon ausgehen, dass die Zugabe von ZnO den UV-A-Schutz-Verlust kompensiere und „die Haut sicher vor UV-Schäden schützt, sobald die organischen Filter abgebaut“ seien, warnen die Studienautor:innen. Sie geben zudem zu bedenken, dass diese „Wechselwirkung“ nicht ausschließlich durch „hybride“ Sonnenschutzprodukte entstehen kann – möglich sei ein UV-A-Wirkverlust auch, wenn Kosmetika und/oder verschiedene Sonnenschutzmittel gemeinsam angewendet würden.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.