Sandoz/Novartis

Hexal: Tamoxifen-Versorgung derzeit gesichert

Stuttgart - 08.04.2022, 11:45 Uhr

Hexal hat Tamoxifen in einer Sonderproduktion hergestellt. (s / Foto: picture alliance/dpa | Hannibal Hanschke)

Hexal hat Tamoxifen in einer Sonderproduktion hergestellt. (s / Foto: picture alliance/dpa | Hannibal Hanschke)


Durch den Versorgungsengpass an Tamoxifen waren in den vergangenen Wochen nicht nur Ärzt:innen, Apotheker:innen und Patient:innen gefordert. Auch die Behörden und die Pharmaindustrie mussten viel investieren, um den Engpass zu überbrücken. Jetzt meldet Hexal, dass erste Tamoxifen-Chargen einer Sonderproduktion über den Großhandel verfügbar sind.

Bis Ende April muss ein Versorgungsengpass von Tamoxifen überbrückt werden. Dies geschieht derzeit durch Importe, aber auch durch die Verordnung und Abgabe von nur noch einzelnen kleinen Packungsgrößen.

Daneben sollten laut den vom Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe im Februar beschlossenen Maßnahmen die pharmazeutischen Unternehmer „prüfen, wann nach einer vorgezogenen Produktion die Versorgung in Deutschland wieder bedarfsgerecht erfolgen kann“. Demnach könnten bereits Ende April 2022 nachproduzierte Arzneimittel zur Verfügung stehen, hieß es.

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Das BfArM wollte die pharmazeutischen Unternehmer durch eine prioritäre Bearbeitung von Änderungsanzeigen unterstützen, wenn zum Beispiel für die Produktion ein Herstellerwechsel genehmigt werden müsse. Denn der Hauptgrund für den Versorgungsengpass ist, dass einige Zulieferer die Tamoxifen-Produktion eingestellt haben, weil es für sie nicht mehr wirtschaftlich war.

Betroffen und weiterhin in der Engpass-Liste des BfArM gelistet ist beispielsweise Tamoxifen von Hexal. Für die 10-mg-, die 30-mg- und die 40-mg-Dosierung wird dort das Ende des Engpasses erst für Ende dieses Jahres angegeben. Die 20-mg-Dosierung soll hingegen schon ab Mai wieder lieferbar sein. Und tatsächlich verkündete Hexal am vergangenen Donnerstag in einer Pressemitteilung, dass „nach einer speziellen Sonderproduktion“ Tamoxifen von Hexal auf dem deutschen Markt schon jetzt wieder verfügbar sei. 

Die Sonderproduktion soll im Werk Barleben vorgezogen worden sein. Dort sitzt die Salutas Pharma GmbH, die nach eigenen Angaben „mit ihren zwei Standorten in Barleben und Osterweddingen zu den modernsten und leistungsfähigsten Pharmaproduktions- und pharmazeutischen Logistikzentren Europas“ zählt. Die Salutas Pharma GmbH gehört als Tochterunternehmen von Sandoz zur Novartis-Gruppe. Die Marke Hexal ist ebenso Teil der Sandoz Gruppe in Deutschland.

Bis Mai weiterhin Kontingentierung

Ab sofort seien jetzt also erste Chargen Tamoxifen 20 mg Hexal® Filmtabletten für Großhandel-Bestellungen wieder lieferbar. „Zusammen mit den importierten Produkten ist somit die Versorgung von Patient*innen in Deutschland derzeit gesichert“, wird Peter Stenico, Leiter von Sandoz Deutschland und CEO Hexal, in einer Mitteilung zitiert. Allerdings soll die Auslieferung in den nächsten Wochen noch kontingentiert erfolgen, die Sonderproduktion aber weitergehen – voraussichtlich ab Mai soll so die Lieferfähigkeit wieder uneingeschränkt bestehen.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Tamoxifen Engpass

von Nachdenker am 09.04.2022 um 9:17 Uhr

Es wäre interessant zu erfahren, WARUM es zu diesem Engpass kam. Aber das ist wohl top secret... Ich habe gerade für eine Patientin Tamoxifen aus Belgien bestellt - Originalware von Sandoz - 2x 100 Tabletten. Wie geht das? In Belgien verfügbar, in Deutschland nicht? Ist das die "Globalisierung" von Rot Grün, die einst die Agenda 2010 in Gang setzten? Kommen hier noch Patienten vor????

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Tamoxifen Engpass

von Meißner am 11.04.2022 um 23:45 Uhr

Mich würde mal interessieren, wie viel Euro für eine solche 100er Packung in Belgien bezahlt werden muss.?

Da es ja nicht mehr wirtschaftlich für deutsche Unternehmen ist, Tamoxifen zu produzieren, müssten die deutschen Krankenkassen eben mehr als 8,80 EUR den Unternehmen für Tamoxifen bezahlen

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