Ökotest

Welche Basispflege bei Neurodermitis können Apotheker empfehlen?

Stuttgart - 09.03.2022, 10:45 Uhr

Bei sechs Pflegelotionen – eine davon zertifizierte Naturkosmetik – hat Ökotest kaum etwas zu meckern. (Foto: Ольга Тернавская / AdobeStock)

Bei sechs Pflegelotionen – eine davon zertifizierte Naturkosmetik – hat Ökotest kaum etwas zu meckern. (Foto: Ольга Тернавская / AdobeStock)


Gerade bei Neurodermitis-Haut sind bedenkliche Inhaltsstoffe in Pflegecremes unerwünscht. Welche Basispflege eignet sich laut Ökotest zur Pflege trockener Haut bei Neurodermitis?

21 Lotionen, die Neurodermitiker zur Basistherapie anwenden können, ließ Ökotest auf bedenkliche oder zumindest umstrittene Inhaltsstoffe untersuchen. Darunter versteht Ökotest zum Beispiel Paraffine, Polyethylenglykole (PEG) oder Silikone. Daneben interesseierten sich die Redakteure des Verbrauchermagazins dafür, ob die Lotionen Parfum oder synthetisches Plastik enthalten und ob die Hersteller nachhaltig denken und die Verpackungen der Pflegecremes aus recyceltem Kunststoff bestehen – alles altbekannte Prüfkriterien bei Ökotest.

Basistherapie bei Neurodermitis – was gibt es zu beachten?

Die Haut von Menschen mit Neurodermitis neigt dazu, trocken zu sein. Allerdings ist trockene Haut auch empfindlicher und anfälliger für Ekzeme. Eine Basispflege soll bei Neurodermitis die Trockenheit folglich lindern und dadurch auch die Schwere der Erkrankung. Der Allergieinformationsdienst – eine gemeinsame Initiative des Helmholtz-Zentrums München und des Bundesgesundheitsministeriums – empfiehlt, Pflegeprodukte zu wählen, die auf Duft- und Konservierungsstoffe verzichten, die keine Nahrungsmittelproteine enthalten oder Substanzen, die bekanntlich Kontaktallergien auslösen. Zudem rät der Allergieinformationsdienst zu Basistherapeutika, die sowohl eine Fett- wie auch Feuchtigkeitskomponente enthalten, und: „Je akuter und ausgeprägter die Entzündung, umso wässriger sollte die Grundlage sein; je chronischer und trockener der Hautzustand, umso fetthaltiger sollte sie sein“. 

Apotheker können bei ihrer Empfehlung zwischen Wasser-in-Öl-Lotionen oder Öl-in-Wasser-Emulsionen wählen. Auch kann im Winter eher zu reichhaltigeren Pflegeprodukten gegriffen werden. Eingecremt werden sollte regelmäßig, wobei direkt nach dem Duschen oder Baden – dadurch, dass die Haut hydratisiert ist –, die Lotion besonders gut einziehen kann. Als Feuchthaltefaktoren können Stoffe wie Harnstoff (nicht bei Säuglingen) oder Glycerin genutzt werden. Wichtig ist auch die Information: Krankenkassen kommen für Kinder und Jugendliche bis zu zwölf Jahren (bei Entwicklungsstörungen bis 18 Jahren) für die Kosten der Basistherapeutika auf, wenn diese ärztlich verordnet sind und als Fertigarzneimittel zugelassen oder als Rezepturarzneimittel in der Apotheke angefertigt.

Weleda schneidet „sehr gut“ ab

Bei sechs Pflegelotionen – eine davon zertifizierte Naturkosmetik – hat Ökotest kaum etwas zu meckern: Testurteil „sehr gut“, ohne Parfum, bedenkliche Inhaltsstoffe oder Kunststoffverbindungen in der Creme. Mit dabei ist auch die in Apotheken erhältliche Weleda Baby Derma Pflege weiße Malve, aber auch günstigere Produkte von dm und Rossmann. Entwickeln könnten sich die Hersteller jedoch noch beim Rezyklatanteil, den sie für ihre Plastikverpackungen nutzen – entweder sie verzichten derzeit ganz darauf oder machen (Weleda) keine Angaben dazu.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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