Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 5

Aponia – Der Pionier im Hintergrund

München - 15.02.2022, 17:50 Uhr

Alexander Bätz und David Heid, die Gründer von Aponia: Im Gegensatz zu den in den vergangenen Monaten gegründeten Wettbewerbern Mayd, Kurando und First A betreibt Aponia keine eigene digitale Verkaufsplattform und hat damit auch keinen direkten Kontakt zu den Endkunden. (c / Quelle: Aponia)

Alexander Bätz und David Heid, die Gründer von Aponia: Im Gegensatz zu den in den vergangenen Monaten gegründeten Wettbewerbern Mayd, Kurando und First A betreibt Aponia keine eigene digitale Verkaufsplattform und hat damit auch keinen direkten Kontakt zu den Endkunden. (c / Quelle: Aponia)


Bis Jahresende in „allen relevanten Städten“

Die Idee für ihr Business kam den beiden Unternehmern während ihres Studiums, als ihnen ein Apotheker von den Herausforderungen und Nöten in der Medikamentenlieferung berichtete. Das daraufhin von ihnen entworfene Geschäftsmodell ist nach Einschätzung Heids für Städte ab zirka 100.000 Einwohner ausgelegt. Aktuell bedient Aponia mit seinen rund 50 Mitarbeitern – darin eingeschlossen die Fahrradkuriere – Apotheken und Kunden in München und Nürnberg. In der bayerischen Landeshauptstadt arbeite man aktuell mit etwa 30 Apotheken zusammen. Innerhalb der kommenden beiden Monate sollen Potsdam und Hamburg dazu kommen. Im weiteren Verlauf des Jahres will der Aponia-Geschäftsführer dann „in allen relevanten Städten“ Deutschlands vertreten sein. Bei der Akquise verfolgen er und sein Partner einen „hybriden“ Ansatz: Zum einen gewinnen sie selbst Apotheker für ihren Service. Zum anderen hilft ihnen eine Zusammenarbeit mit Sanacorp, den Kontakt zu Apothekern herzustellen

Fixum statt prozentuale Beteiligung

Zur Finanzierung macht Heid keine Angaben, erklärt aber, dass das Unternehmen im laufenden Betrieb im Gegensatz zu anderen Lieferdiensten von den Apotheken keine prozentuale Beteiligung erhebe, sondern fixe Gebühren. Ob und in welcher Höhe die Apotheker diese an die Endkunden weitergebe, bleibe ihnen überlassen, sagt Heid. Eine deutliche Belebung erwartet er mit Einführung des digitalen Rezeptes, da dann mehr verschreibungspflichtige Arzneimittel ausgeliefert werden dürften. Finanziell lohnend wird das Geschäft nach seiner Kalkulation mit Erreichen von Skaleneffekten, wenn durch weiteres Wachstum die Kosten pro Lieferung gesenkt werden können.

Apotheke zukunftsfähig machen

Wenngleich mittlerweile mehrere Unternehmen in den Bereich der schnellen Medikamentenlieferung drängen, rechnet sich Heid gute Chancen aus, mit diesem Geschäft erfolgreich zu sein. Zum einen werde die letzte Meile von den Großen in der Arzneimittelbranche nicht abgedeckt. Zum anderen sieht er bei Endkunden einen großen Bedarf, ihnen Medikamente nach Hause zu bringen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssten Apotheker künftig auch diese Lieferoption anbieten. Aponias Vision sei es, Apotheken dafür zukunftsfähig zu machen und eine Gesundheitsversorgung von zu Hause aus zu ermöglichen.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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