Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 2

Mayd – Wachstum in großen Schritten

München - 09.02.2022, 17:50 Uhr

Mayd ermöglicht Kunden, auf einer digitalen Plattform nicht verschreibungspflichtige Medikamente sowie Pflege- und Gesundheitsprodukte zu bestellen. (Foto: Mayd)

Mayd ermöglicht Kunden, auf einer digitalen Plattform nicht verschreibungspflichtige Medikamente sowie Pflege- und Gesundheitsprodukte zu bestellen. (Foto: Mayd)


Expansion in europäische Märkte

Die beiden Entrepreneurs zielen auf schnelles Wachstum. Aktuell ist der Lieferdienst neben Berlin auch in Hamburg, München und Frankfurt aktiv. Seit Anfang 2022 werden zudem Kunden in Düsseldorf und Köln beliefert. Mitte des Jahres will Mayd laut Heintzenberg in rund 50 Städten vertreten sein.

Darüber hinaus ist in diesem Jahr die Expansion in zwei weitere europäische Märkte geplant. Das spiegelt sich auch in der Belegschaft des jungen Unternehmens wider. Derzeit beschäftigt Mayd laut Heintzenberg mehr als 100 Mitarbeiter, etwa weitere 100 Stellen hat das Unternehmen aktuell ausgeschrieben. Darüber hinaus treten an den bisherigen Standorten rund 350 fest angestellte Fahrer im Namen der Firma in die Pedale. „Wir zahlen deutlich über Mindestlohn“, sagt der Gründer. Dafür erwarte man von den Fahrern „null Fehlertoleranz“ bei der Auslieferung der Medikamente.

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Die Finanzierung von Mayd ist Start-up-typisch angelegt und basiert auf der Erwartung, dass die Umsätze und Ergebnisse, die „langfristig“ kommen sollen, die Investitionen der Kapitalgeber mehr als kompensieren. So nutzt Mayd die Investorengelder für den Aufbau und die laufende Finanzierung des Betriebs und einer möglichst großen Kundenbasis.

Die Nutzer müssen aktuell keine Liefergebühr bezahlen. Dahingegen leisten die derzeit rund 100 Partnerapotheken einen finanziellen Obolus an Mayd. Dafür, so Heintzenberg, erhalten die Apotheken Zugang zu einer Online-Plattform, die ihnen die sofortige beziehungsweise taggleiche, punktgenaue und nachverfolgbare Medikamentenlieferung zu ihren Kunden ermöglicht. Heintzenberg wörtlich: „Es geht um Superpräzisionslieferung.“ Die Margen dürften dabei derzeit allerdings noch bescheiden sein: Der finanzielle Spielraum im OTC-Bereich ist begrenzt, und auch die Bereitschaft der Apotheker, von ihren Verdienstmöglichkeiten etwas abzugeben, wird ihre Grenzen haben.

Große Hoffnungen setzt der Mayd-Gründer, ähnlich wie etablierte Online-Apotheken, daher auf das E-Rezept. Wenngleich dessen Einführung nach der Notbremse durch das Bundesgesundheitsministerium Ende 2021 erstmal auf ungewisse Zeit verschoben ist, schätzt Heintzenberg, dass künftig rund 50 Prozent der Erträge auf diesem Wege eingefahren werden, die andere Hälfte mit OTC- und sonstigen Gesundheitsprodukten.

Die Ambitionen der Mayd-Macher sind jedenfalls hoch: „Wir wollen schnellstmöglich deutschlandweit präsent sein“, sagt Heintzenberg. Entsprechend selbstbewusst präsentiert sich die Firma auch auf ihrer Webseite: „Wir planen Großes für 2022 und kommen bald auch zu dir.“



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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