Schnell-Lieferdienste für Medikamente – Teil 1

Cure – Der jüngste Spross

München - 08.02.2022, 16:45 Uhr

Mit Cure macht es sich nun neben Mayd, Kurando und First A ein viertes Start-up zur Aufgabe, die letzte Meile zwischen Apotheke und Kunde per Express-Lieferung zu überbrücken. (x / Foto: Cure)

Mit Cure macht es sich nun neben Mayd, Kurando und First A ein viertes Start-up zur Aufgabe, die letzte Meile zwischen Apotheke und Kunde per Express-Lieferung zu überbrücken. (x / Foto: Cure)


Prozentuale Beteiligung der Apotheken

Die Firma wurde den Angaben zufolge im Dezember 2021 von Ali El-Ali und Manuel Aberle in Berlin gegründet. Als Investor nennt Cure unter anderem den Wagniskapitalgeber Craft Ventures, der auch in Unternehmen wie Uber, Airbnb, Facebook und Bird investiert. Weitere Geldgeber sind zudem Abstract Ventures und J12 Ventures unter Beteiligung von J Ventures. Insgesamt hat die Firma mehr als 4 Millionen Euro erhalten. Darüber hinaus vereinbart Cure mit den Partnerapotheken nach eigenen Angaben „eine prozentuale Beteiligung pro Bestellung“. Nach der Einführung des E-Rezepts werde die Firma pro eingelöstem Rezept einen pauschalen Betrag erhalten, da hier aus regulatorischen Gesichtspunkten eine prozentuale Beteiligung nicht erlaubt sei.

Die eigenen Ansprüche formuliert die junge Firma selbstbewusst: „Mit Cure wollen wir Mehrwert für alle Beteiligten schaffen. Wir wollen Gesundheit nach Hause bringen, als starker Partner für den lokalen Apothekenhandel auftreten und für unsere Rider ein fairer Arbeitgeber sein, der seine Mitarbeiter*innen in den Vordergrund stellt. Genau das fehlt auf dem deutschen Markt aktuell im Bereich Quick-Commerce“, wird El-Ali in der Mitteilung zitiert.

Kein „The Winner-takes-it-all“-Geschäft

Die Gefahr, dass der Markt mit nun vier Anbietern übersättigt sein könnte, sieht der Cure-Chef auf Anfrage der DAZ nicht. Letztlich seien mehrere Aspekte ausschlaggebend für den Erfolg: Dazu zähle die Höhe des eingesammelten Kapitals und die Erfahrung der Investoren. Nach Mayd sei Cure das am besten finanzierte Start-Up in dieser Branche. Dazu zähle auch, ein leistungsfähiges und motiviertes Team zu haben, das skalierbare Prozesse aufbauen könne, die zu einem schnellen und effizienten Wachstum führen. El-Ali: „Unser Kernteam besteht aus Führungskräften von Google, Wolt, Foodpanda, Glovo und Gorillas, die wertvolle Einblicke in die Lieferdienstbranche haben.“ Er selbst hat mit Cure bereits an der Gründung seines dritten Unternehmens mitgewirkt. Neben seiner Position als CEO und Co-Founder bei dem Medikamenten-Lieferanten ist El-Ali Gründer und Vorsitzender von GreenLog Mobility, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, klimaneutrale Logistik für Shared Mobility-Anbieter bereitzustellen.

Nicht zuletzt sieht El-Ali die Branche der Medikamenten-Lieferung nicht als ein „The Winner-takes-it-all-Markt“. Außerdem komme es auf das Netzwerk an. Es sei etwas anderes, ein Restaurant mit Lieferservice für die eigene Plattform zu gewinnen, als eine Apotheke in dritter Familiengeneration. „Um in diesem Markt erfolgreich zu sein, benötigt es Expertise und Know-How im Umgang mit den Apotheken.“

Den Worten muss die Firma nun Taten folgen lassen. Die Initiatoren bei Mayd, Kurando und First A werden, so ist anzunehmen, aufmerksam hinschauen.



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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