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DAZ-Schwerpunkt Arzneimittel-Lieferdienste
Der Wettbewerb um die letzte Meile
„Wir müssen gewissermaßen mithalten“
Als im Oktober 2019 Botendienste als Regelangebot und telepharmazeutische Beratungen zugelassen wurden, sagten manche voraus, dies werde weitreichende Folgen haben. Start-ups wie Kurando, First A oder Mayd, die sich derzeit in den Metropolen versuchen zu etablieren, scheinen die deutlichsten Auswüchse dieser Liberalisierung zu sein. „Deine Medikamente in 30 Minuten geliefert“ – mit diesem Versprechen wirbt beispielsweise Mayd. Zudem verspricht der neue Kurierdienst „mehr als 2000 Produkte für alle Bedürfnisse.“
Im September 2021 hatte First A sein Debüt bekannt gegeben. Jüngstes Kind der Branche ist Kurando, die mit dem Slogan „Deine Apotheke kommt jetzt zu Dir“ wirbt. Nicht nur das Geschäftsmodell scheint eine Gemeinsamkeit aller drei Unternehmen zu sein, sondern auch ihr hauptsächliches Einsatzgebiet – in den Berliner Bezirken.
Ein Großstadtphänomen also, mit einer bestimmten Kundenklientel im Fokus? „Sicher. Hier bestellt nicht die 70-jährige Diabetikerin ihr Metformin. Doch jede Apotheke muss sich auch ihrem unmittelbaren Umfeld anpassen“, meint Apotheker Nico Daniel Reinold aus Prenzlauer Berg. „Auch wir selbst hier in der Apotheke gehören ja zu dieser Klientel.“ Es sei inzwischen ganz normal, Getränke via „Flaschenpost“ und Lebensmittel via „Gorillas“ zu bestellen und geliefert zu bekommen. „Wir müssen als Apotheke also gewissermaßen mithalten.“ Reinold ist sicher, dass sich solche Konzepte auch auf das Land übertragen lassen, „wenn es denn überhaupt notwendig erscheint“. Aktuell hält er Arzneimittel-Lieferdienste nicht für ein Must-have, aber auf jeden Fall für ein Nice-to-have.
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