ABDA-Statistik

Apothekenzahl sinkt auf unter 18.500

Berlin - 02.02.2022, 16:45 Uhr

Immer mehr Apotheken geben auf. (Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)

Immer mehr Apotheken geben auf. (Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)


Seit mehr als einem Jahrzehnt sinkt die Zahl der Apotheken in Deutschland beständig. Zum Jahresende 2021 gab es laut aktuellen Daten der ABDA 18.461 Betriebsstätten – 292 weniger als Ende 2020. Noch deutlicher zurück ging die Zahl der selbstständigen Apotheker:innen. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, sieht die ABDA-Präsidentin auch die Politik gefordert.

Jahr für Jahr vermeldet die ABDA – ebenso wie ihre Standesorganisationen auf Landesebene – einen Rückgang der Apothekenzahlen. Seit dem Jahr 2008 sinkt die Zahl der Betriebsstätten, die in Hochzeiten schon bei rund 21.500 lag. Ende 2021 waren es nur noch 18.461 und damit 292 weniger als ein Jahr zuvor, wie die ABDA am heutigen Mittwoch mitteilt. Die Apothekendichte in Deutschland liegt nunmehr bei 22 Apotheken pro 100.000 Einwohner und damit laut ABDA deutlich unter dem Durchschnitt in der Europäischen Union (32).

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Es zeigt sich auch, dass sich der Trend zur Filialisierung fortsetzt. Denn die Zahl der selbständigen Apothekerinnen und Apotheker fiel sogar um 392 auf nur noch 13.718 (-2,8 Prozent). 

Personalprobleme und unsichere Rahmenbedingungen

Dass die Zahl der Selbstständigen so stark zurückgeht, ist für ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening eine beunruhigende Entwicklung: „Immer mehr Apothekeninhaberinnen und -inhaber geben auf, weil sie Personalprobleme haben und keine Nachfolgerinnen und Nachfolger zur Übernahme des Betriebes finden. Damit droht das Fundament des Arzneimittelversorgungssystems allmählich zu erodieren.“ Dass ein Teil der aufgegebenen Hauptapotheken als Filialen weitergeführt werde, sei nur ein schwacher Trost.

Weiter erklärt Overwiening in der Pressemitteilung: „Wenn die Arzneimittelversorgung in Zukunft flächendeckend bleiben soll, muss gegengesteuert werden. Wir brauchen mehr Nachwuchs für die Apotheken: junge Menschen, die dort arbeiten wollen und auch die Bereitschaft haben, eine Apotheke zu leiten und einen Betrieb zu übernehmen.“ Die ABDA-Präsidentin sieht die Politik gefordert. Sie könne mit verlässlichen Rahmenbedingungen für den Apothekenbetrieb und dem Abbau bürokratischer Lasten helfen, wieder mehr junge Apothekerinnen und Apotheker für die Selbstständigkeit zu begeistern.


Deutsche Apotheker Zeitung
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2 Kommentare

Wenn sie weg sind

von ratatosk am 03.02.2022 um 9:16 Uhr

Ist wie die alte Weisheit über die Indianer , man weiß erst dann was die Welt verloren hat, wenn sie weg sind.
Die einen Politiker arbeiten an der Vernichtung aus naheliegenden Gründen, den anderen ist es egal oder sie bekommen es nicht richtig mit. Die gehypte Digitalisierung gibt den normalen Apotheken den Rest , denn in der digitalen Welt zählt Größe und Effizienz, und diese ist nicht dem dem kümmern um individuelle Probleme der Kunden richtig vereinbar. Also schöpfen die Versandklitschen die durchrationalisierbare Masse der Rezepte ab - und das wars dann, denn dann bleibt für die vielen Einzelfälle keine Basis mehr, um diese zu betreuen, aber das ist dann nicht mehr das Problem des Großkapitals, das dann schon steuergeschont die Gewinne in den Steueroasen der Welt gebunkert hat.
Lauterbach kann dann wieder über zu hebende Reserven bei den Apotheken schwadronieren und sich 292 weitere Kerben in den Colt ritzen den er sicher schon von Spahn bekommen hat.

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Apothekenrückgang.

von Roland Mückschel am 02.02.2022 um 17:41 Uhr

Liebe Frau. Es ist doch nicht so schwer verständlich.
Wir brauchen mehr Geld. Nichts anderes.
Und schon gar nicht kontraproduktive Ablenkungen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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