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Entscheidung soll heute fallen
Urologen gegen OTC-Switch von Sildenafil
Der Bundesverband der Deutschen Urologen hält einen möglichen OTC-Switch von Sildenafil für zu riskant. Es bestünden „relevante Risiken bei der ungeprüften Einnahme“ von PDE-5-Hemmern, warnt der BvDU. Er fordert den Sachverständigenrat auf, von einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht abzusehen. Die Entscheidung des Gremiums wird heute erwartet.
Viagra ohne Rezept – auch in den Publikumsmedien findet der mögliche OTC-Switch von Sildenafil große Beachtung. Heute soll die Entscheidung des Sachverständigenausschusses für Verschreibungspflicht fallen, ob der PDE-5-Hemmer zur oralen Anwendung künftig auch ohne Rezept in den Apotheken erhältlich sein wird. Der Bundesverband der deutschen Urologen (BvDU) warnt im Vorfeld der Beratungen noch einmal eindringlich vor diesem Schritt.
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„Es bestehen relevante Risiken bei der ungeprüften Einnahme durch den freien Zugang zu PDE-5-Hemmern, zu denen auch Sildenafil gehört“, erklärt die BvDU-Präsidentin Catrin Steiniger dazu in einer Pressemitteilung vom heutigen Dienstag. Aus diesen Risiken können demnach Komplikationen und Nebenwirkungen resultieren, die eine Gefährdung des Patienten nach sich ziehen. Nur durch eine ärztliche Beratung und Untersuchung können der Mitteilung zufolge Kontraindikationen ausgeschlossen und das Risikoprofil für den individuellen Patienten erkannt und vermieden werden. „Die Verschreibungspflicht von Sildenafil sollte, unabhängig von der Dosierungsstärke, weiterhin bestehen bleiben und durch eine ärztliche Verordnung gerechtfertigt werden“, betont Steiniger.
Wann genau darf Sildenafil nicht eingenommen werden? Zu den Kontraindikationen zählt laut BvDU zum Beispiel die gleichzeitige Behandlung mit Nitraten, instabile Angina pectoris, eine schwere Herzinsuffizienz sowie ein kürzlich erlittener Schlaganfall oder Herzinfarkt. „Ebenso ist der freie Zugang für Patienten unter 18 Jahren und für Frauen aktuell nicht durch die Zulassung des Präparates abgesichert.“
Erektile Dysfunktion als Frühwarnzeichen für Herzerkrankungen
Hauptindikation für die Einnahme von PDE-5-Hemmern, zu denen Sildenafil zählt, ist die sexuelle beziehungsweise erektile Dysfunktion. Mit diesem Beschwerdebild sollten sich Männer stets an einen Arzt oder eine Ärztin wenden, meint der Verband. „Die Erektionsstörung ist mittlerweile wissenschaftlich abgesichert als ein Frühwarnsymptom für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anzusehen und gehört aus diesem Grund dringend diagnostisch abgeklärt.“
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Vor diesem Hintergrund sei bei der Patientengruppe erektionsgestörter Männer eine hohe Koinzidenz einer erektilen Dysfunktion und kardiovaskulärer Erkrankungen zu verzeichnen, die zu den vorgenannten Kontraindikationen zählen. „Durch den freien Zugang zu PDE-5-Hemmern werden somit nicht nur die Kontraindikationen, sondern auch die Risiken bzw. Begleiterkrankungen des individuellen Patienten und deren Behandlungsbedürftigkeit nicht erkannt“, warnt Steiniger. Der BvDU fordert daher den Sachverständigenausschuss auf, „im Sinne der Patientensicherheit zu entscheiden und von einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht abzusehen“.
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