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Beim demokratischen Verständnis scheint es in manchen Standesvertretungen der Apothekerschaft zu knirschen: Die ABDA-Mitgliederversammlung ist wild entschlossen, das „Apothekerparlament“ entmachten, in einer Kammer wird sogar die Presse von Kammerversammlungen ausgeschlossen. Ist das etwa ein Ableger des Zeitgeistes, der sich da breit macht? Und warum läuft es noch immer nicht rund mit der Kommunikation? Zum Beispiel zur Zukunft der Apotheke? Wie stellt sich unsere Standesvertretung den zukünftigen Platz der Apotheke im Gesundheitswesen vor und wie kann man diese Stellung kräftigen? Konzepte, die es bereits geben soll, gehen nicht öffentlich, man hört nur Fragmente wie z. B. irgendwas von mehr Prävention und irgendeine Rolle der Apotheken in der Primärversorgung. Wäre schön, wenn darüber mal coram publico diskutiert würde, bevor prinzipiell gute Ansätze zerredet werden.
25. November 2024
Berliner Kammerversammlung, ein Geheimzirkel! Kein Zutritt für die DAZ zur Berliner Kammerversammlung! Was ist da los? Es ist die einzige Apothekerkammer in Deutschland, die keine Pressevertretung zur Kammerversammlung zulässt. Bisher konnte die DAZ dieses Verbot umgehen, indem ein Berliner Kammermitglied, eine Apothekerin für die DAZ berichtete. Aber in diesem Jahr wurde das Verbot verschärft: Die Apothekerin hätte eine Verschwiegenheitserklärung über die Inhalte dieser Veranstaltung unterschreiben müssen. Tat sie nicht, sie hat daraufhin die Versammlung unverrichteter Dinge verlassen. Auf Nachfrage hieß es übrigens, alle Gäste müssten diese Erklärung abgeben (wer will auf solchen Veranstaltungen schon „Gast“ sein?). Mein liebes Tagebuch, was hat die Berliner Kammer, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, zu verbergen? Zum Hintergrund: Natürlich fallen auf Kammerversammlungen schon mal Bemerkungen, die Interna betreffen und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. In solchen Fällen bittet man die Pressevertreter, darüber nicht zu berichten, woran die sich auch halten. Aber, wie auch DAZ-Chefredakteur Dr. Benjamin Wessinger dazu schreibt: „Eine Journalistin vor einer Veranstaltung, die zumindest für Kammerangehörige öffentlich ist, zur Verschwiegenheit über die Inhalte dieser Veranstaltung verpflichten zu wollen, zeugt von einem zumindest fragwürdigen Verständnis von Pressefreiheit und der Aufgabe von Medien. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die vor einiger Zeit gefallene Aussage, man könne aus Platzgründen keine Medienvertreter einladen. Mit diesem fadenscheinigen Argument hat zuletzt die AfD versucht, die Berichterstattung über ihren Bundesparteitag einzuschränken.“ Mein liebes Tagebuch, Kammerversammlungen als geheime Sitzungen, von denen nichts nach außen dringen darf, Versammlungen, bei denen mit Verschwiegenheitserklärungen gearbeitet wird – in welcher Apothekerwelt leben wir? Wohin driftet diese Welt ab? Dass es in einer Berufsvertretung eines Gesundheitsberufs, dem ich angehöre, noch einmal so weit kommt, schockiert mich. Mein liebes Tagebuch, Wer ist für den Ausschluss von Presse und Medien in Berlin verantwortlich? Steht die Mehrheit der Kammerversammlung dazu? Oder ist dies eine willkürliche Anordnung „von oben“?
Anders z. B. in Hessen, wo die hessische Landesapothekerkammer zu ihrer letzten Delegiertenversammlung in dieser Wahlperiode zusammenkam: Dort freute man sich über die Teilnahme der Presse. Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass derzeit eine neue Delegiertenversammlung gewählt wird. Kammerpräsidentin Ursula Funke hatte Dr. Sonja Optendrenk (CDU), Staatssekretärin im hessischen Gesundheitsministerium eingeladen. Die Gesundheitspolitikerin machte deutlich, dass es mit der Union die „Apotheke ohne Apotheker“ nicht geben werde. Der PTA-Beruf sei zwar ein qualifizierter Beruf, aber eben keine Apothekerausbildung. Abgesehen davon, müsse man natürlich über eine Weiterqualifizierung des PTA-Berufs sprechen. Zum Thema Honorar: Man müsse neue Wege der Anpassung gehen, so Optendrenk, und zusätzliche Aufgaben bedürften zwingend einer zusätzlichen Vergütung. Es gebe in der Apotheke auch Beratungsbedarf unabhängig vom Kauf. Also, mein liebes Tagebuch, Optendrenk sieht einen Hoffnungsschimmer, die Honorierung neu zu gestalten – hoffen wir, dass es nach der Wahl im Frühjahr so bleibt.
Der genossenschaftliche Großhändler Noweda hat erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr hinter sich. Auf der Generalversammlung freute sich der Noweda-Chef Dr. Michael Kuck über einen weiter gestiegenen Umsatz und Gewinn. Zur politischen Lage: Den Wahlkampf sieht Kuck als beste Zeit, um politisch für die Apotheken einzutreten. Immer mehr Apothekerinnen und Apotheker seien sich der Macht bewusst, die sie in Händen halten: Politikerinnen und Politiker seien den Einladungen der Apotheker gefolgt, denn die Apotheken könnten in den Wahlkreisen „für massiven Ärger“ sorgen und hätten eine hohe Glaubwürdigkeit und kommunikative Reichweite. Die Noweda habe in den vergangenen Wochen mit Millionen von Flyern, mit Beiträgen in der Kundenzeitschrift „My Life“ und in den sozialen Medien über die Hintergründe des Apothekensterbens informiert. Kuck stellt einen Umschwung in der öffentlichen Meinung über die Arzneimittelversorgung fest, die Menschen wollen von den Regierungsparteien Lösungen für ihre Alltagsprobleme. Die Noweda werde mit dem „Zukunftspakt Apotheke“ die Wettbewerbsfähigkeit der Apotheken sichern, auch im digitalen Bereich: Für 2025 wird die Noweda die Grundgebühren für Card-Link übernehmen. Und ein neues Projekt: Die Noweda wird ihre Eigenmarken in eine Tochtergesellschaft einbringen und die Anteile daran auf die Mitglieder übertragen.
26. November 2024
Immer mehr Kammern stellen auf eine geodatenbasierte Notdienstverteilung um. Auch in Baden-Württemberg werden die Notdienste nach dieser neuen Systematik vergeben, die eine Verzahnung mit den angrenzenden Ländern Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz vorsieht. Auf der Vertreterversammlung der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg wurden die Planungsparameter für diese Art der Verteilung vorgestellt. Mein liebes Tagebuch, gar nicht so leicht, denn da müssen einige Vorgaben berücksichtigt werden wir z. B. Einwohnerzahlen der Orte, Abstände der Apotheken, keine Überlastung der Apotheken durch Dienste, Mindestzahl an diensthabenden Apotheken. Das Ergebnis für 2025: Es wird in Baden-Württemberg im Vergleich zu 2024 knapp 10.000 Notdienste weniger geben. Im einzelnen werden 1.584 Apotheken entlastet, bei 191 bleibt die Zahl der Dienste gleich und 375 Apotheken haben mehr Dienste. Grund für die Mehrbelastung ist, dass Dienste gleichmäßiger verteilt werden. Im Durchschnitt sind es 8 km bis zur nächsten Apotheke, maximal 20 km, in wenigen Ausnahmen auch mal 25 bis 30 km (Schwarzwald!). Mein liebes Tagebuch, geodatenbasierte Verteilung bringt in der Regel Vorteile. Natürlich gibt es auch an diesem System Kritik, aber allen wird man es nie recht machen können. Und vermutlich werden weitere Apotheken aufgrund von Schließung wegfallen.
Das Zentrallaboratorium (ZL) bröckelt, nicht das Institut selbst, aber das Gebäude ist in die Jahre gekommen, es muss saniert werden. Das Geld dafür müssen die Landesapothekerkammern aufbringen, die es sich z. T. von den Mitgliedern holen. ZL, wird sich manche Apothekerin, mancher Apotheker fragen, brauchen wir das noch? Was bringt es der Apothekerschaft, was macht das ZL außer den Ringversuchen noch? Die wissenschaftliche ZL-Leiterin, Prof. Dr. Mona Tawab, stellte auf der Kammerversammlung Brandenburg die Leistungen ihres Instituts vor und warb für eine Weiterentwicklung des ZL: die Vision ZL 2030. Mein liebes Tagebuch, die Zuneigung zum ZL wird angesichts der angespannten Kostenlage in den Apotheken mehr denn je von den Leistungen des Instituts abhängen. Laut Tawab sind z. B. in Zukunft die Begleitung der Apotheken bei der Implementierung neuer Technologien und Verfahren vorgesehen, neue zukunftsträchtige Fortbildungsveranstaltungen und eine stärkere analytische Entlastung von Apotheken. „Wir möchten ein Studienzentrum für Sie sein, das Ihre Fragen und Probleme aus dem Alltag aufgreift und für Sie Antworten findet“, sagte Tawab und verwies auf bisherige Erfolge: „Es ist immer gut, ein unabhängiges Institut zu haben“. Klingt gut, mein liebes Tagebuch, hoffen wir, dass wir es uns auch in Zukunft leisten können. Und vielleicht sollte das ZL noch präsenter sein, auch im Bewusstsein der Politik.
Die Politik ist dafür, die Berufsvertretung der Apothekerschaft, aber auch viele Apothekerinnen und Apotheker: Apotheken sollen eine größere Rolle in der Prävention spielen. Die ABDA kann sich sogar eine stärkere Einbindung der Apotheken in die Primärversorgung vorstellen. Mein liebes Tagebuch, solche Forderungen liegen auf der Hand: Der niedrigschwellige Zugang zur Apotheke, die Gesundheitsexpertise des pharmazeutischen Personals können helfen, Krankheiten durch Prävention zu verhindern. Schön, wenn da die Ärzte nicht wären, z. B. die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns. Solche Ambitionen der Apothekerschaft sind ihr ein Dorn im Auge, sie positioniert sich gegen eine Ausweitung des Präventionsangebots in den Apotheken. Natürlich, mein liebes Tagebuch, geht’s hier nicht um die Sache, sondern ums Geld. Prävention sei ein integraler Bestandteil hausärztlicher Tätigkeit, aber in der Vergütungssystematik kaum abgebildet. Die Frage ist nur, ob eine Arztpraxis überhaupt die Zeit findet, sich mit ihren Patienten ausgiebig über Präventionsfragen zu unterhalten.
27. November 2024
Die Zeit vor der Bundestagswahl läuft an, die Politiker loten ihre Positionen aus. Die ABDA will nicht untätig bleiben, die Apothekerschaft müsse in die Programme der Parteien für die Bundestagswahl kommen. Wie ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening im Online-Format „ABDA-Livetalk“ sagte, stehe man mit verschiedenen Politikerinnen und Politikern in Kontakt. Man wolle, so die ABDA Presseabteilung, Selfievideos oder Online-Statements der Kandidatinnen und Kandidaten anfordern. Mein liebes Tagebuch, darauf sind wir schon gespannt! Außerdem werden derzeit die Kernpositionen der ABDA zur Bundestagswahl finalisiert. Hoffen wir, dass die ABDA der Politik vermitteln kann, welche Rolle die Apotheke in Zukunft spielen kann und will. Und dann wissen wir, dann weiß endlich auch die Basis der Apothekerschaft, wo es nach Meinung der ABDA langgehen wird. Denn bisher war die Kommunikation hierzu ehrlich gesagt eher dünn.
Wer der neue Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK) sein wird, zeichnete sich schon vor der Wahl ab: Dr. Armin Hoffman, Industrieapotheker, wird das Amt zum Jahreswechsel von Thomas Benkert übernehmen. Eine Überraschung gab’s bei der Wahl des Vizepostens: Apothekerin Franziska Scharpf, Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer, wurde zur Vizepräsidentin der BAK gewählt, sie gewann mit 79 Prozent der Stimmen gegen Dr. Hannes Müller. Mein liebes Tagebuch, wir wünschen den Neuen viel Kraft und Glück verbunden mit der Hoffnung, dass sie zu mehr Transparenz und Offenheit der Berufsvertretung beitragen werden.
Als der Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg, Jens Dobbert, vor einigen Jahren von der Politik forderte, ein Pharmazeutisches Institut in seinem Bundesland aufzubauen oder zumindest einen Studiengang Pharmazie zu etablieren, wurde er immer wieder belächelt: ja, ja, Pharmazie in Brandenburg, ein Wunschtraum, das kommt nie, dafür hat die Politik kein Geld. Dobbert ließ nicht locker. Und jetzt das: In dem von der Koalition aus SPD und BSW vorgelegten Entwurf zum Koalitionsvertrag heißt es: „Die Koalition prüft die Einführung eines Pharmaziestudienganges in Brandenburg gemeinsam mit dem Bundesland Sachsen.“ Mein liebes Tagebuch, manchmal gibt es noch kleine Wunder. Nun ja, vom Entwurf eines Koalitionsvertrag bis zu einer möglichen Umsetzung der Absichten ist, wie wir wissen, allerdings noch ein langer Weg mit vielen Unwägbarkeiten. Aber immerhin, es gibt Absichtserklärungen, außerdem will sich die zukünftige Landesregierung dafür einsetzen, mehr Apothekerinnen und Apotheker für die Arbeit in ländlichen Regionen zu gewinnen. Mein liebes Tagebuch, wir wissen, wer sich dafür mit Nachdruck einsetzen wird: Jens Dobbert.
28. November 2024
Für den Versender „Shop Apotheke“, dessen 10-Euro-Gutschein und den Cardlink-Zugang Werbung zu machen, war für Günther Jauch vielleicht doch nicht so prickelnd – abgesehen vom Honorar. Shop Apotheke hat sich nämlich für die Jauch-Werbung einigen Ärger eingehandelt, der wohl auch ein bisschen auf den TV-Moderator ausstrahlt. Das Landgericht Frankfurt hat der Shop Apotheke die Werbung untersagt, in der der Moderator für die E-Rezept-Einlösung per CardLink wirbt und mit einem 10-Euro-Gutschein lockt. „Der ganze Fall“, die gerichtliche Auseinandersetzung ist mittlerweile im Burda-Blatt „Super-Illu“ nachzulesen, angekündigt wird die Story mit Jauch-Konterfei auf der Titelseite der Illustrierten. Der Burda-Verlag, der den hinter der Plattform ia.de stehenden Zukunftspakt Apotheke mit der Noweda mit ins Leben gerufen hat, hat die Geschichte nun in die „Superillu“ gebracht. Mein liebes Tagebuch, Jauch hat den 10-Euro-Gutschein und die Cardlink-Werbung von Shop Apotheke nicht erfunden, aber er wirbt dafür, er lässt sich von Shop Apotheke dafür einspannen und kassiert. Er wird die Kampagne ertragen…
Alle Apothekerinnen und Apotheker, die noch an einen Funken demokratisches Verständnis mit Blick auf den Apothekertag glauben, schauen auf den 11. Dezember. An diesem Tag wird sich die ABDA-Mitgliederversammlung noch einmal mit der geplanten Satzungsänderung befassen, ausgelöst durch einen Beschluss auf dem letzten Apothekertag: Delegierte hatten einen Adhoc-Antrag-eingebracht und die ABDA-Mitgliederversammlung aufgefordert, die geplante Satzungsänderung zurückzuziehen. Mein liebes Tagebuch, Kritik gegen die Entmachtung der Hauptversammlung kam von Beginn an von Peter Stahl, Kammerpräsident Rheinland-Pfalz, und Martin Braun, Kammerpräsident Baden-Württemberg. Sie konnten sich allerdings nicht durchsetzen. Auch die Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, Ursula Funke, habe sich von Anfang für die Rücknahme des Beschlusses eingesetzt und will sich auch weiterhin dafür starkmachen. Mein liebes Tagebuch, es tut gut zu erfahren, dass es noch Standespolitiker und -politikerinnen gibt, die sich für demokratische Spielregeln beim Apothekertag einsetzen, die ein kleines Stück Basisdemokratie schätzen. Ob sich noch weitere finden, die sich gegen die geplante Satzungsänderung aussprechen werden, ist fraglich. Es wäre mehr als schade – vielleicht sollten sie sich mal vorstellen, wie mit ihrer Arbeit auf dem Apothekertag umgegangen wird, wenn sie kein Kammerpräsident, keine Kammerpräsidentin mehr sind, sondern wieder einfache(r) Kammerdelegierte(r).
29. November 2024
Wie die Wahl der Spitze des Deutschen Apothekerverbands (DAV) am 4. Dezember ausgehen wird, ist klar: Die Alten werden die Neuen sein, das Führungsduo Hans-Peter Hubmann und Anke Rüdinger tritt wieder an – und wird gewählt. Ups, oder doch nicht? Es gibt Gerüchte! Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, könnte Hubmann den Posten streitig machen. Das Zeug zum DAV-Chef hat er. Und er würde die Verantwortung übernehmen, wenn die Mitglieder des DAV dies von ihm erwarteten, sagte er. Mein liebes Tagebuch, na also, dann mal ran. Ein bisschen Abwechslung täte dem DAV auch gut. Wir sind auf Preis’ Kampfeswillen gespannt.
Also, weiß eigentlich jemand, wie es in Zukunft mit der deutschen Apotheke weitergehen soll? Gibt es offizielle Zukunftskonzepte der Standesvertretung, also handfeste Strategien und nicht nur vage Szenarien und Absichtserklärungen? Mein liebes Tagebuch, vor dem Hintergrund, dass es jährlich 400 bis 600 Apotheken weniger gibt, wäre es doch mal nett, zu erfahren, wie man sich den Umgang mit diesem Desaster vorstellt. Aus ABDA-Kreisen sickern nur hie und da mal ein paar Andeutungen durch, zu einem Zukunftskonzept will man sich noch nicht wirklich äußern. Was man hört: Apotheken sollen künftig eine größere Rolle in der Primärversorgung und in der Prävention spielen. Primärversorgung, was ist das eigentlich? Unter Primärversorgung versteht man die Erstberatung und medizinische Grundversorgung von Patientinnen und Patienten. Derzeit macht dies in Deutschland die Hausärzteschaft. Aber die wird mehr und mehr weniger. Daher habe die ABDA, so ist nun zu vernehmen, noch in der Ampelzeit der Gesundheitspolitik angeboten, die Apothekerschaft könnte doch in der Primärversorgung eine größere Rolle spielen. wie man hörte, gibt es sogar schon Eckpunkte eines Konzepts dafür. Mein liebes Tagebuch, ja, wie finden wir das? Vielleicht hätte die Standesvertretung mal mit ihrer Basis darüber reden sollen, ob die Bereitschaft zur Primärversorgung da ist? Sicher, Primärversorgung kann durchaus ein Weg sein, die Apotheke noch besser und stärker in der Gesundheitsversorgung zu verankern. Ein Blick ins Ausland (UK) zeigt, dass der Weg eines Patienten zuerst in die Apotheke statt zum Hausarzt („Pharmacy first“) erprobt wird und gut klingt. Allerdings gibt es natürlich auch hier Schwierigkeiten z. B. mit der Ärzteschaft gibt. Aber vielleicht sollte als erstes einfach mal die ABDA-Kommunikation top down endlich besser werden.
3 Kommentare
Prävention in Arztpraxis?
von Stefan Haydn am 02.12.2024 um 13:25 Uhr
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Erstberatung und Grundversorgung
von Roland Mückschel am 01.12.2024 um 11:03 Uhr
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Psttt!
von Ulrich Ströh am 01.12.2024 um 8:46 Uhr
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