Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

23.01.2022, 05:27 Uhr

Manchmal hat es auch sein Gutes, wenn ein Start verschoben wird – z. B. beim E-Rezept... (Foto: Alex Schelbert)

Manchmal hat es auch sein Gutes, wenn ein Start verschoben wird – z. B. beim E-Rezept... (Foto: Alex Schelbert)


21. Januar 2022

Spannendes Thema: „Quo vadis Großhandel?“ Der Apotheken-Ökonom Prof. Kaapke befasst sich in einem DAZ-Beitrag mit der Zwickmühle, in der der pharmazeutische Großhandel und die Apotheken gleichermaßen stecken. Beide sind mit steigenden Kosten bei begrenzten Honoraren konfrontiert. Großhandelsrabatte bedeuten für den Großhandel und die Apotheken ein Dilemma: Apotheken brauchen die Rabatte des Großhandel, ohne Rabatte wären viele nicht mehr überlebensfähig. Und für den Großhandel wäre es wegen steigender Kosten und Inflation besser, wenn er diese Rabatte nicht mehr geben müsste. Aber für den Wettbewerb um ihre Kunden, die Apotheken, können Großhandlungen nicht darauf verzichten. Hinzukommt: Die Großhandlungen haben ihre Rationalisierungspotenziale weitgehend ausgereizt, die Konzentration ist so weit fortgeschritten, dass selbst Übernahmen kaum noch Vorteile bieten. Wie kommt man aus dieser Zwickmühle heraus? Kaapke sieht da Hilfe nur von außen: Erhielten die Apotheken mehr Honorar, könnten sie auf die Großhandelsrabatte verzichten. Und damit wäre auch dem Großhandel geholfen. Kaapke sieht dringenden Handlungsbedarf, eine Entwicklung vom Großhandels-Oligopol zum -Monopol wäre nicht wünschenswert und führt erst recht zu einem Dilemma. Zwei weitere Beiträge in der aktuellen DAZ vertiefen diese Thematik: Ein Interview mit dem Noweda-Chef Dr. Michael Kuck, der die Situation aus seiner Perspektive ergänzt, und in einem Kommentar plädiert DAZ-Redakteur Dr. Thomas Müller-Bohn für eine langfristige Anpassungsregel für die  Festzuschläge von Großhandel und Apotheke, alles andere sei nicht nachhaltig. Mein liebes Tagebuch, drei lesenswerte Beiträge!



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Booster

von Karl Friedrich Müller am 23.01.2022 um 15:04 Uhr

ja, man kann sich alles schön reden. Nachdem, zumindest hier in der Region, sich die Ärzte in den Impfzentren die Füße in den Bauch stehen, brauchen wir (Covid) impfende Apotheke so sehr wie das Virus - gar nicht. Ein wenig weniger Aktionismus und Verzettelung, dafür mehr Bündelung und Weitsicht wäre gut in der Pandemie.
Der Beruf soll und muss sich weiterentwickeln, daher ist es schon gut, wenn auch beim Impfen die Voraussetzungen geschaffen werden, für später, wenn ich Apotheken auch mal alles geimpft werden kann.
Warum sind wir überhaupt an diesen Punkt gelangt, dass wir jede Chance auf (Zusatz-) Einkommen wahr nehmen müssen?
Ich arbeite seit über 40 Jahren in dem Beruf, drei Viertel davon selbst und ständig, habe daher einige "Reformen" miterlebt. Als junger Apotheker war ich begeistert von den Möglichkeiten, den Kunden und Kranken zu helfen, ein besseres Leben zu führen. An der Uni lehrte Professor Ammon über Wirkungen und Wechselwirkungen. Mir war schnell klar, dass hier ein großes Betätigungsfels auf uns zukam. Schon damals gab es in der Apotheke Nebenfelder, wie Tierarzneimittel und so weiter, für die ich mich kaum interessiert habe. Meine Credo war: Mit dem Feld der Arzneimittel haben wir genug zu tun. Ich sehe es heute noch so. Im Beruf stellte sich schnell heraus, das man auf WIderstände stieß, wenn man sein Wissen anbringen wollte, aber es gab auch positive Resonanz. Immerhin war der Beruf überall angesehen. Das änderte sich im Lauf der Zeit. In Medien, Politik und Krankenkassen wurde man zunehmend ablehnend und aggressiv. Ich verstehe noch heute den Grund nicht. Mit den 90ern, als dann der Shaerholder Value das Wichtigste wurde, wurde es für alle im Gesundheitswesen unangenehm. Es wurde umgestaltet vom Dienstleister und Versicherung der Kranken zum Dienstleister für Konzerne und Anleger. Gemacht wird, was Geld bringt, der Rest ist mies bezahlt, so dass man da nur über die schiere Masse auf ein vernünftiges Einkommen kommt. Wenn Sie eine Diagnose wollen, müssen Sie jedes Quartal ein mal in die Praxis dackeln, bis dann nach Jahren das Ergebnis feststeht. Es wird gegeizt, gedeckelt, geknausert beim Versicherten, während andere absahnen.
Heute in der SZ: Pflege-und Seniorenheime bringen 5% Rendite. Im Gesundheitswesen dürfte es genauso aussehen,
Das ist pervers!!! Dafür sind die Krankenkassen nicht da!!
Auch bei uns wurde "gespart", man hat uns die Unabhängigkeit genommen und müssen nun um Erhöhung betteln. Preisfreigabe bei OTC, Erlaubnis zum Versand, mit dreisten Lügen: SPD; DIE GRÜNEN, CDU
Ebenso dreist soll das eRezept eingeführt werden, das nicht nur den Versand weiter begünstigen wird, sondern auch die unerlaubte Rezeptschieberei, die jetzt schon unerträglich ist., die Zuweisungen. Was mich zur Verzweiflung bringt, ist die Blauäugigkeit, auch der DAZ. Nicht nur die Gefahren durch Hacker sind immens, die Gefahr durch Strom und Internetausfall, sondern auch die Gefahr, nein die Sicherheit, dass Krankenkassen uns bei jedem Schritt kontrollieren und weiter mit Unsinn überziehen werden. Weiter unser Einkommen und Umsatz minimieren werden.
Weil es geht!!
Die Diskussion um die Tariferhöhungen ließ in den Foren die Diskussion über Boni und Prämien für Mitarbeiter aufkommen. Ich denk so: Schnallt Ihr gar nichts? Man ist so betriebsblind, dass man das Hamsterrad, die Versklavung und Erpressung gar nicht mehr sieht. Man gibt den Druck fröhlich an die Mitarbeiter weiter, man kannibalisiert, will wachsen auf Kosten von Mitbewerbern, statt endlich Forderungen nach auskömmlicher Honorierung zu stellen.
Die angebotene Vergütung für PCR Tests sagt doch alles: Unter dem EK!!! Wir sollen (viel) Leistung erbringen, aber nichts kosten! Wir haben nach wie vor eine viel zu schwache Vertretung. Die Verbände dürfen nicht mehr jede Zumutung abnicken!! Die ABDA muss mal Kante zeigen! So geht das nicht weiter.
Wir sind heute sehr viel weiter als vor 40 Jahren. Wir haben gute Möglichkeiten, den Kunden zu helfen, Medikationsplan, pharmazeutische Betreuung, viel mehr Wissen. Wir könnten ein wichtiger Bestandteil in der Versorgung sein.
Statt dessen macht man uns kaputt und wir uns selbst.
Immer noch.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Booster

von Christian Metze am 24.01.2022 um 9:50 Uhr

Lieber Kollege Müller,
ich gebe Ihnen vollständig recht.

AW: Boostern- wen?

von Reinhard Rodiger am 24.01.2022 um 12:06 Uhr

Danke, lieber Kollege Müller ! Auf den Punkt.
Mich lässt verzweifeln, dass das Hauptproblem die eigene Führung ist, flankiert von Trägheit und Resignation.Nicht zu vergessen das zunehmende Fehlen eines kritischen Diskurses.Hier lässt auch die DAZ mögliche Impulse vermissen.Somit bleibt nur, die notwendigen Gedanken nicht völlig untergehen zu lassen.Die Debatte hier schafft schon den Charakter der Einzigartigkeit.

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